Potsdam-Mittelmark: „Rauenstein“ für 73500 Euro verkauft
Neuer Besitzer hält Caféhaus für möglich
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Neuer Besitzer hält Caféhaus für möglich Werder/Berlin - Für 73500 Euro ist die einstige Werderaner Ausflugsgaststätte „Rauenstein“ am Samstag an einen Privatmann aus Nordrhein-Westfalen gegangen. Für die vom Bundesvermögensamt angebotene Immobilie hatte es auf einer Auktion im Berliner „Meistersaal“ am Potsdamer Platz drei Interessenten gegeben, so dass das Mindestgebot von 49000 Euro nicht lange Bestand hatte. Der neue Eigentümer des „Rauensteins“ erklärte, er sei noch sehr offen für verschiedene Konzepte. So könnte er sich eine künftige Nutzung der Immobilie zu Wohnzwecken ebenso wie ein neues Café an historischer Stelle vorstellen. Demnächst wolle er deshalb das Gespräch mit der Stadtverwaltung suchen. Interessiert habe ihn die Immobilie am Hohen Weg vor allem wegen ihrer bevorzugten Lage mit dem herrlichen Blick über Werder und die Havellandschaft. Mit der alten Konsum-Gaststätte wird der neue Besitzer nicht mehr viel anfangen können. Saal, Küche, Neben- und Sanitärräume sind deutlich von Feuchtigkeit und Vandalismusschäden gezeichnet. Viele Jahre des Leerstandes ließen den „Rauenstein“ mittlerweile zu einem Schandfleck am Hohen Weg werden. Architektonisch ist ist der 1959/60 errichtete Neubau ohne Wert. Viel schöner war der vom Obstzüchter Carl Raue im Jahre 1896 begründete Vorgängerbau mit einer offenen Terrasse, kunstvoller Verkleidung und zwei Holztürmen. Als „Bergrestaurant Rauenstein“ erfreute es sich großer Beliebtheit und konnte auch in unmittelbarer Nähe der noch bekannteteren „Bismarckhöhe“ gut bestehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging es mit dem „Rauenstein“ abwärts. 1958 wurden die hölzerne Verkleidung und die maroden Holztürme abgerissen. Auf dem hinteren Grundstücksteil des „Rauensteins“ steht heute noch ein seit 1999 ungenutztes Technikgebäude für Fernwärme. Ursprünglich hatte auch die Stadt Werder ihr Interesse am Kauf des „Rauensteins“ signalisiert, um die Beseitigung des Schandflecks unmittelbar an der Blütenfest-Meile in eigene Regie zu nehmen. Mehr als 10000 Euro – diesen Preis zahlte sie für benachbarte Bismarckhöhe – wollte die Stadt jedoch nicht ausgeben. Hagen Ludwig
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