
© Andreas Klaer
Potsdam-Mittelmark: Raum für Pilotprojekte nah an der Industrie Neues Biotechnikum in Rehbrücke eröffnet
Nuthetal - Vor genau zehn Jahren wurde die Idee dafür geboren – am gestrigen Freitag nun konnte die Einweihung des neuen Technikums für Biotechnologie und pflanzliche Lebensmittel am Rehbrücker Institut für Getreideverarbeitung (IGV) gefeiert werden. 2,8 Millionen Euro wurden in den 2190 Quadratmeter großen Forschungsbau investiert.
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Nuthetal - Vor genau zehn Jahren wurde die Idee dafür geboren – am gestrigen Freitag nun konnte die Einweihung des neuen Technikums für Biotechnologie und pflanzliche Lebensmittel am Rehbrücker Institut für Getreideverarbeitung (IGV) gefeiert werden. 2,8 Millionen Euro wurden in den 2190 Quadratmeter großen Forschungsbau investiert. Mit der schrittweisen Inbetriebnahme von Versuchshalle, elf Biolaboren und der Werkstatt sollen jetzt zwölf weitere Arbeitsplätze geschaffen werden. Die weitere technische Ausstattung folgt in den nächsten Monaten.
„Ich hatte den Bau schon abgeschrieben“, berichtete sichtlich erleichtert Geschäftsführer Peter Kretschmer in seiner Festrede. 2003 waren zehn Millionen Euro Förderung für das Projekt zugesagt worden. In Brüssel sei es „mit hohem wirtschaftlichen Wert“ eingestuft, dann aber zerredet worden. „Das Geld war plötzlich weg.“ Es sei schwer, im scharfen internationalen Wettbewerb zu bestehen, so Kretschmer. Eine Begegnung mit dem mittelmärkischen Vizelandrat Christian Stein (CDU) habe ihm jedoch wieder Mut gemacht: „Ich bin Stein und ich will Steine wegräumen“, habe der gesagt. Die Herausforderung habe Kretschmer gemeinsam mit seinen Mitarbeitern angenommen.
So konnte auch Brandenburgs Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger (SPD) am Freitag mit einer Anspielung auf den Pannenflughafen BER zum Erfolg gratulieren: „Ich bin eingeladen, obwohl es keine Fördermittel gab. Hier hat gleich am Anfang die Entrauchungsanlage funktioniert.“
Bald werden im neuen Haus Entwicklungsaufträge für Wirtschaft und Wissenschaft ausgeführt, Technik und Technologie für energiesparende und gesundheitsfördernde Lebensmittelproduktion entwickelt und getestet. Es geht um effiziente Backöfen für die industrielle Fertigung, Anlagenkonzepte, Kleinserienproduktion zum Beispiel von Photobioreaktorenund Lebensmitteltechnologien.
Formell sei jetzt der Startschuss für die nächsten Jahrzehnte gegeben, sagte Hans-Dieter Eisinger von der Zeppelin Reimelt GmbH, die verfahrenstechnische Anlagen für die Lebensmittelindustrie herstellt. Man habe „im IGV einen verlässlichen Partner gefunden, der uns fordert, aber auch unterstützt, wenn es nötig ist".
Viele Hemmnisse seien überwunden worden, aber „unser großes gemeinsames Altanschließerproblem müssen wir noch lösen“, wandte sich Kretschmer an Nuthetals Bürgermeisterin Ute Hustig (Linke). Wie ein Damoklesschwert schwebe die Forderung des Zweckverbandes „Mittelgraben“ in Höhe von bis zu 160 000 Euro über dem Institut (PNN berichteten). Ute Kaupke
Ute Kaupke
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