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Potsdam-Mittelmark: Realschüler wollen weiter streiken

Teltow – Noch immer unbeantwortet ist der Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung, eine 7.Klasse an der Teltower Realschule ab nächstem Schuljahr eröffnen zu können.

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Teltow – Noch immer unbeantwortet ist der Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung, eine 7.Klasse an der Teltower Realschule ab nächstem Schuljahr eröffnen zu können. Das teilte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) in der Sitzung des Hauptausschusses am Montag mit. „Selbst im Bildungsministerium war man verwundert, dass noch kein Bescheid rausgegangen ist", sagte Schmidt, der am letzten Freitag, gemeinsam mit Schulleiterin Christel Arnhold, ein Treffen mit Bildungs-Staatssekretär Martin Gorholt hatte (PNN berichteten). Das Ministerium habe in diesem Gespräch erklärt, dass es keinen Handlungsspielraum für eine vorübergehende Einzügigkeit der 7. Klassen sehe. Zwar gehe man auch im Ministerium davon aus, dass die Schülerzahlen nach zwei Jahren wieder steigen würden, schlage aber als künftige Alternative vor, die Real- als Sekundarschule fortzuführen, informierte Schmidt. Demzufolge sollen die Realschule und eine Gesamtschule unter einem Dach vereint werden. Damit sei aus Sicht des Ministeriums der Fortbestand der Realschule gesichert. Schmidt indes ist unzufrieden: „So ein Vorschlag kann nur aus Hilflosigkeit geboren werden." Besonders verwundere ihn, dass das Ministerium seit acht Wochen nicht imstande sei, über einen Antrag zu entscheiden, aber innerhalb einer Woche einen Schulversuch starten wolle. „Aus Angst vor einem Präzedenzfall nimmt das Bildungsministerium lieber in Kauf, die Schüler wie auf einem Verschiebebahnhof an andere Schulen umzulenken.“ FDP-Fraktionschef Hans-Peter Goetz betonte, dass es dabei nicht nur um die 27 Schüler gehe, die sich für das kommende Schuljahr angemeldet hätten, sondern um weitere acht Schüler, die die 7. Klasse wiederholen müssen. Doch im Bildungsministerium sei man nicht bereit, für die insgesamt 35 Schüler zwei kleinere 7. Klassen zu genehmigen. Da die Teltower Gesamtschule keine Schüler mehr aufnehmen könne, müssten diese acht Realschüler nun nach Stahnsdorf oder Kleinmachnow ausweichen. Deshalb gehe auch der Schulstreik weiter, der nur zeitweise von notwendigen Prüfungen unterbrochen werde, sagte Goetz. Er sieht im Protest der Schüler auch eine Form politischer Bildung. „Schlimm ist aber vor allem, dass das vom Ministerium nicht wahrgenommen wird.“ Auch die Hauptausschuss-Vorsitzende Petra Nicksch-Kasdorf findet die Situation unbefriedigend. „Denn das wird sich zunehmend auf Unterrichtsinhalte auswirken,“ so die PDS-Stadtverordnete. Positiv stimme sie dagegen die Perspektive für die Stahnsdorfer Gesamtschule. Zwar werde es auch hier keine 7. Klasse im neuen Schuljahr geben, aber das bereits funktionierende Ganztagsangebot solle erhalten bleiben. Diese Entscheidung des Ministeriums sei sinnvoll für die ganze Region, meinte Nicksch-Kasdorf. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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