Potsdam-Mittelmark: Reform des Jobcenters für 850 000 Euro Kreistag soll nachträglich Geld für Maia bewilligen
Potsdam-Mittelmark - Die Umstellung des mittelmärkischen Jobcenters auf das sogenannte Optionsmodell kostet über 850 000 Euro. Das geht aus einer Eilentscheidung hervor, die Landrat Wolfgang Blasig und Kreistagspräsident Lothar Koch (beide SPD) unterzeichnet haben.
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Potsdam-Mittelmark - Die Umstellung des mittelmärkischen Jobcenters auf das sogenannte Optionsmodell kostet über 850 000 Euro. Das geht aus einer Eilentscheidung hervor, die Landrat Wolfgang Blasig und Kreistagspräsident Lothar Koch (beide SPD) unterzeichnet haben. Die Kosten wird letztendlich der Bund tragen: 560 000 Euro sollen direkt aus Berlin erstattet werden, weitere gut 290 000 Euro sollen sich aus Einsparungen bei den diesjährigen Wohngeldkosten ergeben. Die Beträge müssen trotzdem Eingang in den Kreishaushalt finden und sollen vom Kreistag Ende September abgesegnet werden.
Wie berichtet soll das Jobcenter ab dem kommenden Jahr als Fachdienst der Verwaltung arbeiten und Langzeitarbeitslose mit allen ihn zustehenden Leistungen aus einer Hand versorgen. Die haben im Moment noch zwei Anlaufstellen: Die Vermittlung von Arbeits- und Bildungsmaßnahmen sowie die Zahlung von Unterkunftskosten übernimmt die Maia als Kreisbehörde, das Arbeitslosengeld II wird indes von Mitarbeitern des Bundes ausgezahlt. Als Optionskommune wird Potsdam-Mittelmark diese Angestellten übernehmen. Das soll für straffe Strukturen sorgen und die Arbeit erleichtern: Langwierige Abstimmungsprozesse zwischen zwei verschiedenen Ebenen wird es nicht mehr geben, auch eine neue Computersoftware soll für Einheitlichkeit sorgen. Schließlich sollen auch die Vermittlungschancen für Langzeitarbeitslose steigen. Die Kosten, die ab Januar entstehen, übernimmt ebenfalls der Bund.
Bereits Ende vergangenen Jahres waren die Vorbereitungen angelaufen, erst seit April ist aber klar, dass Potsdam-Mittelmark künftig als Optionskommune arbeiten darf. Die Umstrukturierung laufe planmäßig, wie es aus dem Landratsamt heißt. Die wohl umfangreichste Aufgabe ist die Einführung einer neuen Computersoftware und die Eingabe der entsprechenden Daten gewesen. Finanziell schlagen vor allem die zusätzlichen Personalkosten mit über 400 000 Euro zu Buche.
Andere Landkreise in Brandenburg haben bereits positive Erfahrungen mit dem Optionsmodell gemacht. So konnte in Spree-Neiße die Arbeitslosenquote seit der Umstellung im Jahr 2005 von 22,6 Prozent auf die Hälfte reduziert werden.lä
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