Potsdam-Mittelmark: Regenprojekt wird teuer Ohne Kanäle geht es
in Geltow nicht
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Schwielowsee - Auch wenn es in diesem Jahr bislang gemäßigt zuging: In den vergangenen Jahren hatten Starkregenfälle auch in Schwielowsee zu überschwemmten Straßen und Kellern, zu überlasteten Kanalnetzen geführt. Die Gemeinde sagte den Fluten den Kampf an und gab eine „Regenentwässerungs-Konzeption“ in Auftrag, die nun fast fertig ist. Am Montagabend sind im Geltower Ortsbeirat erste Eckpunkte dazu vorgestellt worden, die Sache wird wahrscheinlich teurer als gedacht. Das Rathaus hatte gehofft, dem Wasserproblem in den Nebenstraßen durch seitliche Regenmulden, unterirdische Gräben (Rigolen) oder oberirdische Rinnen begegnen zu können, denn die Regenkanalisation ist deutlich teurer.
Doch Rainer Steinbach vom gleichnamigen Geltower Ingenieurbüro klärte am Montagabend auf, dass eine oberirdische Entwässerung zumindest in Geltow nicht immer machbar ist: In engen Straßen sei kein Platz für Versickerungsmulden an den Straßenrändern. Es müssten Grundstücksstreifen hinzuerworben werden, was betroffenen Anliegern kaum zu vermitteln wäre. Rigolen wiederum sind wartungsaufwändig und vertragen sich umwelttechnisch nicht mit flachen Grundwasserspiegeln. Für andere Systeme reicht im Märkischen häufig das Gefälle nicht aus.
So ist im Geltower Abschnitt der Konzeption zum Beispiel vorgesehen, das Einzugsgebiet nördlich der B 1 (Hauffstraße/Chausseestraße) künftig komplett unterirdisch zu entwässern. Im Moosweg soll ein Regenpumpwerk gebaut werden, von dem auch das Wasser aus den Nachbarstraßen zu einem Graben mit Havelanschluss geleitet werden soll. ErsteVoraussetzungen dafür sollen mit dem bevorstehenden Ausbau des selbst häufig überschwemmten Moosweges geschaffen werden.
Ein Regenkanal wird auch für die Caputher Chaussee zwischen Finkenweg und B 1 vorgeschlagen, die unbefestigten Seitenbereiche seien in einem schlechten Zustand, die Fahrbahn häufig überflutet, so Steinbach. Im Einzugsbereich Kuckucksweg sei die Regenentwässerung aus den 70ern überholungsbedürftig, gravierende Wetterereignisse seien damals nicht bedacht worden. Immerhin: In der Petzinstraße, der Wentorfstraße und Am Petzinsee – alle südlich der B 1 – sei an den Fahrbahnrändern genug Platz, um örtliche Versickerungsmulden anzulegen. Auch in Wildpark-West soll es bei der Oberflächenentwässerung bleiben, selbst wenn sich Fußgänger, Radler und Autofahrer die Straße teilen müssen. Zum Teil ist ein weiterer Ausbau nötig. Die Kosten zur Umsetzung der Konzeption sollen noch ermittelt werden. hkx
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