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Potsdam-Mittelmark: Regionale Finanzspritze für den Basketball Stahnsdorfs CDU warnt: „Fass ohne Boden“

Stahnsdorf - Die Finanzkrise macht auch vor den Basketballern des Regionalen Sportvereins (RSV) nicht Halt. Den Zweitligisten fehlt Geld für die kommende Saison.

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Stahnsdorf - Die Finanzkrise macht auch vor den Basketballern des Regionalen Sportvereins (RSV) nicht Halt. Den Zweitligisten fehlt Geld für die kommende Saison. Nachdem ihr Hautsponsor – die Design Bau AG – abgesprungen ist, sollen nun die Kommunen aushelfen: Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf wollen den sportlichen Erfolg über die nächsten zwei Jahre mit insgesamt 36 000 Euro unterstützen.

Als letzter der drei Partner gaben die Stahnsdorfer Gemeindevertreter am Donnerstagabend die Zustimmung für ihren Teil der Finanzspritze – allerdings nicht ohne einen heftigen Streit. Für die einen ist die Investition regionales Standortmarketing, die Gegenseite sieht indes andere Sportvereine benachteiligt. „Das ist ein Fass ohne Boden“, warnte CDU–Vertreter Peter Weiß. Anderen Sportvereinen in der Region gehe es finanziell ähnlich schlecht. Er befürchtet nun, dass auch sie Forderungen stellen. Wir-Vier-Vertreter Dietrich Huckshold bemühte sogar Goethes Zauberlehrling und warnte: „Die Geister, die wir riefen, werden wir nicht mehr los.“ Andere Vereine mit ähnlichen finanziellen Bitten abzuweisen, sei dann nur noch schwer zu erklären, sagte Huckshold.

Karsten Jänicke (Bürger für Bürger) warnte hingegen vor einem Zwangsabstieg der Basketballer: Reichten die Gelder des Vereins nicht aus, werde die Ligalizenz gestrichen. Damit würde die Region ein Aushängeschild verlieren, sagte Linken-Vertreter Harald Mushack. „Die Basketballer machen viel Werbung für uns“, argumentierte er. In einem Kompromissvorschlag einigte man sich darauf, zunächst die Hälfte des Stahnsdorfer Anteils von 12 000 Euro an den RSV zu überweisen. Die Gelder sollen für Reisekosten und Hallenmiete genutzt werden. Für den zweiten Teil soll der RSV den Bedarf erneut nachweisen.

Der Manager der RSV Basketballer, Daniel Fritzsche, zeigte sich gestern gegenüber den PNN zufrieden. „Unsere Lage war prekär, wir mussten schnell handeln“, erklärte er. Ein kommunaler Zuschuss an Basketballvereine sei in der Liga normal. „Wir waren einer der wenigen Vereine, die noch nicht von ihrem Heimatort unterstützt wurden.“ So zahle die Stadt Bernau beispielsweise jährlich 60 000 Euro an ihre Basketballer in der dritten Liga. Zum Vergleich: In Stahnsdorf liegt der Gesamtetat der Zweitliga-Spieler bei niedrigen 100 000 Euro. „Wir hoffen, dass die Unterstützung dauerhaft fortgesetzt wird“, so Fritzsche. Sollte sich bis zum Saisonauftakt in der neuen Spielstätte, der Halle der Internationalen Schule auf dem Kleinmachnower Seeberg, weiter kein neuer Sponsor gefunden haben, dann könnte auch ein Logo der Kommunen die Brust der Spieler zieren. Tobias Reichelt

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