Potsdam-Mittelmark: Rehbrücker Kitas gefragt
Mustergültige Betreuung, doch es bleiben Wünsche an die Politik
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Nuthetal - Als „mustergültig“ hat die Bundestagsabgeordneten Katherina Reiche die Kita-Betreuung in Rehbrücke bezeichnet. „Die Kinder werden individuell betreut und gezielt auf die Schule vorbereitet. Das ist noch nicht überall die Regel“, sagte die CDU-Politikerin bei einem Besuch der kommunalen Kindertagesstätte „Anne Frank“ und der Evangelischen Kita „Himmelszelt“.
Vor zehn Jahren war in der kommunalen Kita wegen wachsender Kinderzahlen im Ort ein Erweiterungsbau im Anschluss an das frühere Wohnhaus von Arthur Scheunert errichtet worden. Dort werden heute die Krippenkinder betreut. Jede Gruppe hat eigene Räume, Ruhezonen und Sanitärbereiche. Auf einem 33 000 Quadratmetern gemeindeeigenen Waldgrundstück können sich die Kinder austoben. 210 Kinder besuchen derzeit die behindertengerechte Einrichtung.
Angeschlossen ist der Hortbereich in den Räumen der Otto-Nagel-Grundschule mit weiteren 190 Kindern, berichtete die Chefin der Einrichtung, Monika Fischer. Jetzt zeichne sich bereits wieder Platzmangel ab, denn die ersten und zweiten Schulklassen liefen dreizügig, der Hort werde gut angenommen. In der Kita wird demnächst ein Personalraum zugunsten der Kinder aufgegeben. Der sei für die Vorschulbildung und als „Sprachkabinett“ nutzbar, so Fischer. Sieben sprachauffällige Kinder seien in letzter Zeit erkannt worden, die im Zuge einer 12-wöchigen Sprachförderung täglich 30 Minuten Hilfe vor dem Schulstart bekommen. „Damit können wir natürlich nicht die Logopädin ersetzen“, stellte Fischer klar.
Die umfangreichen Außenaktivitäten wie der „Fußballkindergarten“ sind auf den Nachmittag beschränkt, um die gemeinsame Gruppenarbeit nicht zu gefährden. Gemeindevertreter Volker Traberth (CDU) regte an, den bereits vorhandenen spielerischen Umgang mit der englischen Sprache durch englischsprachige Austauscherzieher zu fördern. Für verschiedenste Veranstaltungen der Gemeinde wird der saalartige Kita-Mehrzweckraum genutzt. Manchmal müsse sie diese Aktivitäten schon bremsen, so Fischer, wenn der Raum für eigene Zwecke gebraucht werde. Er ist ebenso Turn- und Schlafsaal. Nach Wünschen befragt, forderte Monika Fischer eine praxisnähere Ausbildung für Erzieher. Das Wissen junger Kräfte sei ihr nicht fundiert genug. Die Kultusministerkonferenz arbeite daran, antwortet Reiche, Reformen würden jedoch Zeit benötigen.
Die mit 49 Kindern ebenfalls ausgelastete Evangelische Kita „Himmelszelt“ habe mit teils altersgemischten Gruppen gute Erfahrungen gesammelt, berichtete deren Leiterin Ines Müller. Die geringere Größe sei keinesfalls ein Manko, sondern werde von vielen Familien bevorzugt. Eine Erweiterung der Kita mit derzeit acht Mitarbeitern sei weder möglich noch geplant. Durch den im Februar 2007 von beiden Kitas und der Grundschule gemeinsam gegründeten Förderverein „Groß und Klein“ gebe es eine Vernetzung der Aktivitäten in einer neuen Qualität. Der Weiterbildung werde in den Einrichtungen große Bedeutung beigemessen.
Einen besseren Personalschlüssel würde sich Müller indes wünschen. Eine pädagogische Kraft betreue derzeit 17, im Krippenalter acht Kinder. Nur eine der Pädagogin besitzt derzeit eine Vollzeitstelle, die anderen arbeiten 30 Stunden in der Woche. Optimal wäre, wenn auch sie Vollzeitstellen bekämen, doch das lasse der Personalschlüssel nicht zu, selbst wenn die Frauen bereit dazu wären, so Müller. Ute Kaupke
Ute Kaupke
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