Potsdam-Mittelmark: Reiterstaffel wollte nach Stahnsdorf CDU wirft Bürgermeister schlechtes Marketing vor
Stahnsdorf - Entging der Gemeinde Stahnsdorf eine Investition des Bundes in Millionenhöhe? Die Stahnsdorfer CDU wirft Bürgermeister Bernd Albers (Bürger für Bürger) vor, die Reiterstaffel der Bundespolizei vergrault zu haben.
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Stahnsdorf - Entging der Gemeinde Stahnsdorf eine Investition des Bundes in Millionenhöhe? Die Stahnsdorfer CDU wirft Bürgermeister Bernd Albers (Bürger für Bürger) vor, die Reiterstaffel der Bundespolizei vergrault zu haben. Die hatte sich auf der Suche nach einem neuen Standort für ein Areal in der Stahnsdorfer Heinrich-Zille-Straße interessiert. Sogar ein Neubau auf dem Gelände in Bundeseigentum war im Gespräch. Doch als der Standort in die engere Wahl rückte, erteilte Albers der Reiterstaffel mitsamt 25 Pferden und rund 35 Mitarbeitern eine Absage.
„Die Ansiedlung der Reiterstaffel wäre eine interessante Sache für Stahnsdorf gewesen“, hieß es gestern aus dem Rathaus. Leider habe die Gemeinde dem Bund nicht die gewünschten Voraussetzungen bieten können. So planten die Verantwortlichen beim Bund, ihre Pferde entlang des Teltowkanals laufen zu lassen. Dies sei aus Gründen des Landschaftsschutzes problematisch, erklärte Albers. Zudem hätten sich die Gemeindevertreter dafür ausgesprochen, die entsprechende Fläche für eine mögliche Erweiterung des vorhandenen Sportplatzes zu nutzen – was angesichts der geplanten Gymnasiumsansiedlung in der Zillestraße als wahrscheinlich gilt. Eine Ansiedlung der Reiterstaffel, die unter anderem zur Bewachung der Freiflächen auf den Flughäfen Schönefeld und Tegel sowie im Berliner Regierungsviertel eingesetzt wird, schloss Albers aus.
Für Stahnsdorfs CDU-Sprecher Daniel Mühlner eine verpasste Chance: „Während andere auf zusätzliche Investitionen setzen, betreibt der Stahnsdorfer Bürgermeister ein Standortmarketing der besonderen Art – charmant kann halt nicht jeder.“ Investoren nach Stahnsdorf zu locken, sei „früher“ Chefsache gewesen, so Mühlner – die CDU stellte bis 2008 den Bürgermeister. Nachfolger Albers hält dagegen: „Sachlich und fundiert kann auch nicht jeder“, sagte er gestern. Die CDU habe schließlich den Beschluss mitgetragen, die entsprechende Fläche für Sport und Freizeit zu nutzen.
Mittlerweile habe sich die Reiterstaffel dafür entschieden, an der Berliner Trabrennbahn in Karlshorst zu investieren. Das galt als die „günstigere Variante“, so Albers. Tobias Reichelt
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