
© S. Gloede
Potsdam-Mittelmark: Rekorde und Geselligkeit
Über tausend Glindower sind in den 28 Vereinen des Ortes aktiv
Stand:
Werder (Havel) - 3 800 Einwohner zählt der größte Werderaner Ortsteil Glindow. Über tausend von ihnen sind in den derzeit 28 Vereinen des Dorfes aktiv: eine beachtliche Quote auch im Vergleich mit anderen Orten. „Die Vielfalt und Qualität der Angebote sind beeindruckend“, sagte Werders Marketingchef Walter Kassin am Mittwochabend auf dem traditionellen Neujahrsempfang für die Vereinsvertreter im Glindower „Grünen Baum“.
Jüngstes Mitglied der Vereinsfamilie ist die Frauensportgruppe. Zwar gibt es sie schon längere Zeit, doch nach zehnmonatiger Ämtertour sei es nun endlich gelungen, den Status eines eingetragenen Vereins zu erlangen, berichtete Vorsitzende Sylvia Neumann. Volleyball und Gymnastik stehen bei den Frauen hoch im Kurs, neuerdings kommen auch Männer – die jedoch zum Fußball.
Die meisten Titel des Ortes haben 2008 wieder die Bogenschützen des Schützenvereins zu Glindow errungen. Unter anderem wurde Paul Titscher mit einem Rekordergebnis Deutscher Meister im Compound-Schießen. Die Glindower Bogenschießanlage gilt als die schönste in Ostdeutschland – und so stehen auch 2009 dort wieder eine Reihe von überregionalen Meisterschaften an.
Die meisten Feiern gibt es beim Glindower Carneval Club (GCC), der 136 Mitglieder in neun Garden – von den Kirschblüten bis zu den „Pepper Girls“ – vereint. „Elf eigene Veranstaltungen in der 55. Saison, dazu Auftritte bei befreundeten Vereinen und zu anderen Anlässen – da kommt einiges zusammen“, rechnete GCC-Präsident Wolfgang Hotzel vor.
Der zahlenmäßig stärkste Verein ist der FSV Eintracht Glindow mit 211 Mitgliedern. Elf Mannschaften trainieren und spielen auf dem einzigen Platz des Ortes an der Dr.-Külz-Straße. Das Areal ist dementsprechend mitgenommen und muss ständig mit neuem Rollrasen saniert werden – der dann bald wieder von Maulwürfen untergraben wird. Präsident Richard Bobka hofft deshalb, in diesem Jahr neue Fördermöglichkeiten für einen Kunstrasenplatz auftun zu können.
Immer wieder auf der Suche nach neuen Veranstaltungsideen ist der Kunsthof Glindow e.V. Im vergangenen Jahr sei der einwöchige Sommer-Workshop für Kinder ein besonderer Erfolg gewesen, berichtete Hajo Mader vom Kunsthof. Nun soll es dieses Angebot auch in den Osterferien geben. Jazz, klassische Musik oder Puppenspiel – monatlich möchte der Verein auch in diesem Jahr mindestens eine Veranstaltung im Kunsthof organisieren.
Die meisten Glindower Senioren treffen sich bei der Volkssolidarität Bei den Veranstaltungen wie etwa zur Weihnachtsfeier habe man wieder auf viele Sponsoren aus dem Ort zählen können, erzählte Gisela Lerch, die erst kürzlich für ihre ehrenamtliche Arbeit von Ministerpräsident Matthias Platzeck geehrt wurde (PNN berichteten). Die Kirchen der Mark und speziell die insgesamt zehn Gotteshäuser der Stadt Werder und ihrer Ortsteile will der Heimatverein in den Mittelpunkt einer neuen Ausstellung stellen, und auch der Gemischte Chor Glindow hat schon wieder neun Auftritte für das neue Jahr geplant. Der Förderverein Elisabethhöhe ist derzeit unter anderem mit der Erarbeitung einer Chronik für den Glindower Ortsteil beschäftigt. Um all diese Aktivitäten zu unterstützen, stehen dem Ortsbeirat etwa 50 000 Euro aus dem Stadthaushalt zur Verfügung, so Ortsvorsteher Sigmar Wilhelm. Über die Verteilung des Geldes soll im März entschieden werden.
Nahezu alle Vereine wollen sich gemeinsam am 25. April beim Festumzug anlässlich des 130. Werderaner Blütenfestes präsentieren. Jährlicher Höhepunkt im Ortsteil Glindow selbst ist das Kirsch- und Ziegelfest, das diesmal am 4. und 5. Juli stattfindet. Hagen Ludwig
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: