Potsdam-Mittelmark: Rettung für den Röthepfuhl
Machbarkeitsstudie empfiehlt, gereinigtes Wasser aus dem Stahnsdorfer Klärwerk einzuleiten
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Teltow – Der Röthepfuhl im Teltower Ortsteil Ruhlsdorf droht auszutrocknen. Mehrheitliche Zustimmung fand daher im Hauptausschuss der Stadt jetzt eine Machbarkeitsstudie vom Ingenieur büro Stoll & Partner, die Wege aufzeigt, wie das Kleinod gerettet werden kann. Zwar ist die Erlaubnis, jährlich Grundwasser zu entnehmen und in den Röthepfuhl einzuleiten, bis 2013 verlängert worden, aber auf Dauer löst das nicht das Problem. Konnten die Ruhls dorfer noch Anfang des vergangenen Jahrhunderts in dem Tümpel baden, droht er seit einigen Jahren zu verlanden, weil der Grundwasserspiegel sinkt.
Im heißen Sommer 2006 war das Wasser so flach, dass man barfuß vom Ufer bis zur Insel laufen konnte, die sich mitten im Röthe pfuhl befindet. Anfänglich lagen die jährlichen Wasserzugaben bei 2500 Kubikmeter, zuletzt bei 12 000 Kubikmeter. Nun empfiehlt die Machbarkeitsstudie, gereinigtes Wasser aus dem Stahnsdorfer Klärwerk in den Pfuhl einzuleiten. Die gereinigten Abwässer werden bislang komplett in den Teltowkanal abgeleitet. Doch die Einspeisung in den Röthepfuhl wäre schon deshalb vorteilhafter, weil das Wasser so in der Landschaft bleiben könne, sagte Ruhlsdorfs Orts vorsteher Berndt Längrich (SPD).
Das Wasser könnte durch eine derzeit ungenutzte Ver bindungsleitung geführt werden, die in den 80er Jahren vom Klärwerk Stahnsdorf zum Klärwerk Waßmannsdorf verlegt wurde. Die Berliner Wasserbetriebe als Eigentümer der Leitung hätten bereits grünes Licht für das Projekt signalisiert, hieß es.
Von der vorhandenen Leitung müsste aber noch im Bereich der Stahnsdorfer Straße/Mühlenbergstraße eine Verbindung zum Röthepfuhl gelegt werden. Täglich könnten so 25 Kubikmeter geklärtes Wasser zugeführt werden, das zuvor nochmals in einer Pflanzenklär anlage gereinigt werden soll. Denn eine Analyse ergab, dass besonders in der kalten Jahreszeit der Anteil an Stickstoff und Phosphor hoch ist. Um einer Überlastung mit anorganischen Nährstoffen vorzubeugen, die das Algenwachstum fördern würde, soll die pflanzliche Kläranlage vor der Wassereinleitung angeordnet werden. In einem Zulaufschacht können sich dann Feinstpartikel absetzen.
Die Pflanzenkläranlage ist wartungsarm, und auch mit einer Geruchsbelästigung sei nicht zu rechnen, da Klarwasser nur nachbehandelt werde, heißt es in der vorgelegten Studie. Auch die gärtnerische Pflege sei gering, da die Böschung nur zweimal jährlich gemäht werden brauche. Aller fünf Jahre müssten Schlammansammlungen abgetragen werden. Mit rund 10 000 Euro werden die jährlichen Betriebskosten in den ersten drei Jahren veranschlagt. Die Investitionskosten würden nach Angaben des Teltower Bauamtsleiters Bernd Wiebrecht rund 500 000 Euro betragen.
Im Dezember soll sich der Teltower Umweltausschuss mit dem Vorhaben beschäftigen.Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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