Potsdam-Mittelmark: Richtlinie zur Tagespflege wird überarbeitet

Potsdam-Mittelmark - Die umstrittene neue Richtlinie zur Tagespflege in Potsdam-Mittelmark soll noch einmal überarbeitet werden. Dazu wird eine Arbeitsgruppe gebildet, an der neben Mitarbeitern des Jugendamtes auch acht bis zehn Tagesmütter aus verschiedenen Regionen teilnehmen. Das ist das Ergebnis der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses. Ursprünglich sollte die Richtlinie bereits am 1. Juni dieses Jahres in Kraft treten. Als neuen Termin nannte der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Christian Große, jetzt den 1. Januar 2007. Kritisiert hatten viele Tageseltern und Kommunen im Vorfeld, dass die neue Richtlinie vor allem bei der Betreuung von über dreijährigen Kindern deutlich verringerte Entgelte vorsieht (PNN berichteten). Einige Tageseltern hatten bereits angekündigt, nur noch Babys und Kleinkinder zu betreuen.

„Dass wir die Tageseltern bei der Ausarbeitung der neuen Richtlinie nicht einbezogen haben, war ein Fehler“, räumte Große ein. Er hofft nun, dass sich die Vertreter der Tageseltern, des Jugendamtes und der Kommunen auf einen tragfähigen Kompromiss einigen können. Bisher gebe es bei den Entgelten erhebliche Unterschiede in den einzelnen Orten. So gebe es zum Beispiel in Werder für die Betreuung eines Kindes im Kindergartenalter (fünf Stunden täglich) 220 Euro, in der Gemeinde Seddiner See indes 277 Euro. Letztendlich seien jedoch alle Kommunen über die Kreisumlage gleichermaßen an der Finanzierung beteiligt. „Wir werden es angesichts des begrenzten Budgets nicht allen recht machen können“, betonte Große. Bis die neue Richtlinie in Kraft tritt, gelten die bisherigen kommunalen Regelungen. ldg