Potsdam-Mittelmark: Ringschluss nicht vordringlich

Kleinmachnow – Für eine bessere Anbindung des Europarc Dreilinden ans ÖPNV-Netz sieht die Landregierung in erster Linie den Landkreis Potsdam-Mittelmark in der Verantwortung. „Aufgabenträger ist der Landkreis“, heißt es in einer Antwort an die Landtagsabgeordnete Anita Tack (Die Linke/PDS), die sich nach einer besseren Anbindung des Gewerbestandort erkundigt hatte. Der Landkreis müsse sich zusammen mit den Betreibern des Europarc über einen möglichen Beitrag für einen besseren ÖPNV-Anschluss verständigen.

Dabei spreche aus Sicht der Landesregierung nichts gegen eine Öffnung des Stahnsdorfer Damms zwischen Europarc und Wannsee für den Linienverkehr. Allerdings falle die Zuständig für die Reaktivierung der für den Verkehr entwidmeten Straße in die Zuständigkeit des Berliner Senat. Dieser lehnt die Öffnung des Stahnsdorfer Damms für Busverkehr ab – genauso wie eine Mehrheit in der Kleinmachnower Gemeindevertretung.

Offenbar nicht weiter verfolgt wird die Überlegung, auf der alten Autobahntrasse parallel zur A 115 über den ehemaligen Zollhof Dreilinden bis zur Potsdamer Chaussee eine Straße für Linienbusverkehr einzurichten. Diese Variante wurde vor allem von Umwelt- und Naturschützern vorgeschlagen, weil so Verkehrsflächen gebündelt und nicht durch den Dreilindener Forst geführt werden würden.

Die Landesregierung prüft derzeit – wie vom Landtag beauftragt – die Finanzierungsmöglichkeiten für den Wiederaufbau der Stammbahn oder anderer Schienenanbindungen für die Region. In ihrer Antwort auf Tacks Anfrage betont die sie jedoch, ohne das Ergebnis der Prüfung vorwegzunehmen, dass der „S-Bahnringschluss bzw. die Friedhofsbahn nicht vordringlich erscheinen“. Als Voraussetzung für die Reaktivierung der – gleich welcher – Bahnlinien, gelten ein nachweisbares Verkehrsbedürfnis und die Wirtschaftlichkeit der Investition, die vom Bund, von Berlin und Brandenburg getragen werden müsste. pek