zum Hauptinhalt
Laut. Sieht zwar nicht so aus, aber die Jungs interessieren sich für Umwelt.

© es

Potsdam-Mittelmark: Rocken für die Natur

Werderaner Jugendband kämpft um Umweltpreis

Stand:

Werder (Havel) - Mitten im kleinen Derwitz, einem Ortsteil von Werder (Havel), wummert es laut. Der Schlagzeug- und Gitarrensound dringt aus einer kleinen Garage auf die Hauptstraße im Ort. Ole, Erik und Niklas proben. Drei Jungs im Alter von 14 und15 Jahren. Eine ganz normale Jugendband, doch was sie da singen, ist dann schon eher ungewöhnlich. In ihrem Song „Mutter Erde“ geht es um die Verletzlichkeit des Planeten. Wie schön wäre es doch, wenn wir alle barfuß über das weiche Grün laufen könnten, singen die beiden Sänger und Gitarristen der Band, Ole und Niklas, auf Deutsch. Die Jungs grölen dabei ins Mikrofon wie ihre Vorbilder von den Toten Hosen und Green Day.

Mit ihrem selbst geschriebenen Stück wollen Ole Kreissel aus Glindow, Niklas Freese aus Derwitz und Erik Seidler aus Werder am Samstag in Stahnsdorf den Jugendumweltpreis abräumen. Ein Blick auf die Wettbewerbsbeiträge der letzten Jahre zeigt, dass ein Rocksong aus dem Rahmen fällt. Bei dem Preis des Landkreises werden traditionell Umweltprojekte und Initiativen prämiert. Diesmal sind ein Baumschutzprojekt vom Stahnsdorfer Club an der Bäke, ein Feuchtwiesen-Projekt vom Naturpark Hoher Fläming oder die Krähen-Beobachtung auf dem Schulhof der Teltower Anne-Frank-Grundschule auf der Bewerberliste.

„Wir sind gespannt, wie unser Beitrag zur Umwelt bei der Jury ankommen wird“, sagt der 15-jährige Sänger und Gitarrist Ole. Er hat den Song „Mutter Erde“ zusammen mit Bassist Niklas geschrieben. Aber leicht war das nicht: „Über Liebe oder Freundschaft lässt es sich viel leichter schreiben.“ Dennoch interessiert sich die Band „Village 19“ für die Natur. Immerhin, so zeigt auch schon der Bandname, wohnen sie in kleinen Dörfern auf dem Land. Da liege es nahe, dass man viel draußen sei.

„Die besten Ideen kommen mir, wenn ich mit meinem Hund auf den Feldern spazieren gehe“, sagt Ole. Auch Niklas ist regelmäßig mit seinem Schäferhund unterwegs. Und der 14-jährige Schlagzeuger Erik lebt auf der Werderaner Insel und genießt jeden Morgen den Blick aufs Wasser. „Ich mag es, wenn der Nebel darüberschwebt.“ 

In der Region sind sie bereits herumgekommen: Zweimal waren sie auf dem Baumblütenfest, einmal auf der Antenne-Brandenburg-Bühne. Auch beim Havelauenfest und beim Glindower Kirsch- und Ziegelfest sind sie aufgetreten. Die Werderaner Stadtverwaltung hat an „Village 19“ Gefallen gefunden und empfiehlt die Band. Wieso nicht auch die Jury des Landkreises überzeugen. es

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })