Potsdam-Mittelmark: Roggen für Madagaskar

Nuthetal - Auf fruchtbaren Boden scheint die Vorstellung der Forschungsgebiete des Institutes für Getreideverarbeitung GmbH Bergholz-Rehbrücke (IGV) bei Gästen aus Madagaskar gefallen zu sein. Wie IGV-Geschäftsführer Peter Kretschmer den PNN mitteilte, soll eine erste Absichtserklärung beim Besuch der Gäste in der vergangenen Woche vereinbart worden sein.

Der madagassische Botschafter in Deutschland, Alphonse Ralison, und Andry Ralijaona, Generalsekretär des „Aktionsplanes Madagaskar“ im Präsidialamt hielten sich am Freitag mit einer Regierungsdelegation zu einem Informationsgespräch im IGV auf. Vorgestellt wurde am aktuellen Beispiel Nepal, wie mit der in Bergholz-Rehbrücke entwickelten Roggenfaserplatte (Rofa) Gebiete mit den verschiedensten Gefährdungspotentialen rekultiviert und begrünt werden können. In Nepal wird derzeit ein Straßenbauprogramm verwirklicht. Das bringt massive Eingriffe in die Landschaft mit sich. In der Monsunzeit spült es steile Böschungen an den Highways ab, die durch das Rehbrücker Rofa-Erosionsschutzsystem gesichert werden sollen. Binnen sechs Wochen sei eine Durchwurzelung der Platten erkennbar.

Ähnlich gelagert ist auf Madagaskar das Umweltproblem Nummer Eins die Wassererosion nach Abholzung großer Waldgebiete. Präsident und Regierung räumen der Umweltpolitik einen hohen Stellenwert ein, eine leistungsfähige Agroindustrie soll bei nachhaltiger Nutzung der natürlichen Ressourcen aufgebaut werden.

Weiterhin ist Madagaskar ganzflächig malariagefährdet. Der Inselstaat ist an der Nutzung der Rehbrücker Forschungsergebnisse zur Extraktion von Artemisinin interessiert. In Kooperation mit einem Berliner Pharma-Hersteller wurde auf Basis dieses pflanzlichen Inhaltsstoffes ein Malariamedikament entwickelt. Ebenso fand das Verfahren der Algenproduktion zur Biomasseerzeugung großen Anklang.

Die Industrie- und Handelskammer Potsdam (IHK) hatte zu diesen Gesprächen eingeladen. Im September diesen Jahres wird es einen Gegenbesuch auf Madagaskar geben. Das Rehbrücker Institut wird dabei sein. Kau