Potsdam-Mittelmark: Roter Faden für Nuthetal
Gemeinde will sich mit einem Leitbild auch für die geplante Kommunalreform wappnen
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Nuthetal - Für die Gemeinde Nuthetal soll demnächst ein Leitbild als roter Faden für die künftige kommunale Entwicklung ausgearbeitet werden. Nachdem der Hauptausschuss bereits grünes Licht dafür gegeben hat, werden die Gemeindevertreter am 11. Dezember abschließend darüber entscheiden. Bereits nach der Gemeindegebietsreform hatte es 2007 erste Ansätze für ein solches Leitbild gegeben. 2003 waren die zum Amt Rehbrücke gehörenden Gemeinden Bergholz-Rehbrücke, Fahlhorst, Nudow, Philippsthal, Saarmund und Tremsdorf zur Gemeinde Nuthetal verschmolzen. Ein fertiges Konzept kam damals jedoch nicht zustande. Zu weit gefasst hatte man die Themen damals und Entscheidungen verschoben.
„Wir müssen aber etwas in der Hand haben, um abzustecken, was wir für unser Gemeindegebiet wollen“, erklärte die Vorsitzende der Gemeindevertretung, Annerose Hamisch-Fischer. Aktuell verweist sie dabei auch auf die Pläne für eine weitere Gemeindegebietsreform.
Nuthetal hat derzeit 8500 Einwohner. Im derzeit diskutierten SPD-Papier für eine Reform werden indes mindestens 12 000 Einwohner als Untergrenze für eine wirtschaftlich arbeitende Gemeinde vorausgesetzt – die Tage der Gemeinde in ihrem jetzigen Bestand könnten gezählt sein. Mit dem zu erarbeitenden Leitbild würde Nuthetal gestärkt in die mit großer Wahrscheinlichkeit kommenden Gespräche gehen, so Hamisch-Fischer.
Das Leitbild-Projekt für Nuthetal würde von der LBS Ostdeutschen Landesbausparkasse als ein Pilotprojekt im Land Brandenburg begleitet werden, kündigte Bürgermeisterin Ute Hustig (Linke) an. Als Basispapier liege der „LBS-Zukunftskompass – Kommunen gestalten“ vor. Unter anderem für generationengerechtes Wohnen und Leben seien darin gute Beispiele von Fachleuten und Bürgermeistern in einer einjährigen Studie zusammengetragen worden. Unter dem Aspekt des prognostizierten Alterns der Nuthetaler Bevölkerung, dem schmaler werdenden Geldbeutel der Gemeinde und dem Willen, junge Familien für den Ort zu interessieren, müsse die Kommune Daseinsvorsorge betreiben. Darüber sollten sich Politik und kommunale Verwaltung, Wirtschaft und die Bürgerschaft austauschen und verantwortungsbewusst gemeinsam agieren, heißt es in der Beschlussvorlage für die Gemeindevertreter. Räumliche Planungen und technische Infrastrukturen könnten nur mit Blick auf die nächste Generation entwickelt werden.
Ein erstes Werkstattgespräch unter fachlicher Begleitung des Instituts für Zukunftsstudien für Technologiebewertung Berlin (IZT) ist für Ende Januar 2013 geplant. Weitere Beratungsgespräche sollen im Mai und Oktober 2013 folgen. „Im Dezember 2013 möchten wir das fertige Konzept auf den Tisch legen“, kündigte Bürgermeisterin Hustig gegenüber den PNN an. Ute Kaupke
Ute Kaupke
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