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Potsdam-Mittelmark: „Rübenstark am Teltowkanal“

Erste Eckpunkte für Teltower Leitbild 2025 / Warnung aus Seehof vor destruktiven Bauprojekten

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Teltow - So wie andere Städte sucht auch Teltow nach seiner unverwechselbaren Signatur und setzt deshalb auf das Rezept Stadtmarketing. Eigens dazu wurde vor einigen Monaten Unternehmensberaterin Regina Roß von der Stadtverwaltung beauftragt, gemeinsam mit Bürgern und Unternehmen ein Leitbild für Teltow zu erarbeiten. Nach mehreren Zusammenkünften verschiedener Arbeitskreise konnte die Vision für das Jahr 2025 kürzlich im Bürgerhaus vorgestellt werden.

„Rübenstark am Teltowkanal“, lautet der Slogan für das neue Image, dass auf ausgeprägtem Geschichtsbewusstsein fundieren soll und zu dem Attribute wie innovativ, aufstrebend, kinder- und seniorenfreundlich gehören. Schon der Titel „Rübchenstadt“ ist ein Verweis darauf, Teltow zu einer Marke zu machen. Allerdings steckt der Neubeginn der Rübchenproduktion noch in den Kinderschuhen. Und auch an der Image-Verbesserungsmaßnahme für die Stadt muss noch gefeilt werden, weshalb der Vertrag mit der BBE-Unternehmensberatung verlängert werden soll, wie während der Veranstaltung zu erfahren war.

Fest steht aber bereits, dass die Altstadt lebendiger und eine Einkaufsadresse für gehobene Ansprüche werden soll. Darin einbezogen ist auch die Potsdamer Straße als künftige Flaniermeile. Weiterhin sollen zum Wohlfühlen durchgrünte Wohngebiete beitragen und die Stadtteile so grün zusammen wachsen, dass sie mit den Naturschutzgebieten wie den Buschwiesen und der Kanalaue vernetzt werden können. Auch für die Landesgartenschau will sich die Stadt vorbereiten. Doch das grüne Paradies, dass der Stadt saubere Luft bescheren soll, weist schon jetzt dunkle Flecken auf.

Der Seehofer Stefan Schultze sieht beispielsweise die grüne Lunge von Teltow-Seehof gefährdet, da ein großer Teil des Wäldchens abgeholzt werden soll, um dieses Gebiet städtebaulich zu entwickeln. Seinen Informationen nach soll das Gebiet ab Hannemannstraße bis Hauffstraße betroffen sein. Ärgerlich findet er vor allem die vorgesehene dichte Bauweise, die sich am Beispiel Kleinmachnows orientiere. Das verändere dann zunehmend den Charakter Seehofs, meinte er – und verwies auf eine Initiative einiger Seehofer Bürger, die mit Handzetteln auf dieses Vorhaben aufmerksam machen würden.

Wenn Seehof auch in dritter und vierter Reihe so zugebaut werde wie in der Nachbargemeinde, sei das nicht gerade anziehend, sondern würde auch in Teltow dazu führen, dass Bürger wieder wegziehen wollen. „Es macht doch keinen Sinn die Umgebung des Puschkinplatzes für viel Geld wieder zu begrünen und am anderen Ende der Stadt abzuholzen, das ist wie ein Schritt nach vorn und zwei zurück“, hofft Michael Schultze darauf, dass die Stadtväter bei ihren Entscheidungen auch diesen ökologischen Aspekt des Leitbildes berücksichtigen. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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