Potsdam-Mittelmark: Rückenstärkung für die HGW
Stadt überträgt 149 Grundstücke an kommunale Wohnungsgesellschaft
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Werder - Mit der Übertragung von insgesamt 28 zum Teil bebauten Grundstücken greift die Stadt Werder ihrer Wohnungsgesellschaft HGW jetzt unter die Arme. Einen entsprechenden Beschluss fassten die Stadtverordneten mehrheitlich auf ihrer Sitzung am Donnerstag. „Damit wird die Eigenkapitalquote der Gesellschaft gestärkt“, sagte Christian Große, Aufsichtsratsvorsitzender bei der kommunalen Gesellschaft. Das Unternehmen werde damit handlungsfähiger und habe nun auch einen besseren Stand bei Neuverhandlungen über bestehende Kredite.
Insgesamt geht es um 149 Mietwohnungen sowie einige Eigentumswohnungen, die damit in den Bestand der HGW übergehen – allein 84 davon befinden sich in Glindow, 21 weitere in Werder. Ein Teil davon ist sanierungsbedürftig und unbewohnt, andere sind zwar saniert, dafür aber mit Krediten belastet. Das ganze Paket ist mit 1,67 Millionen Euro bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau und der Investitions-Landesbank (ILB) verschuldet. So wurde seitens der SPD-Fraktion bezweifelt, dass die Grundstücke der HGW wirklich helfen würden. „Die Übertragung wäre nur sinnvoll, wenn die Mieteinnahmen die Ausgaben übersteigen“, so die SPD-Abgeordnete Jutta Bours-Wein. Außerdem werden 3,5 Prozent Grunderwerbssteuer fällig. Dem würden jedoch die Grundstückswerte von insgesamt gut 3,4 Millionen Euro gegenüberstehen, die Mieteinnahmen kämen hinzu. „Ein kurzfristiger Zuschuss brächte der HGW nicht viel, hier geht es um langfristige Werte – und diese hier helfen dem Unternehmen“, so Große.
Für die Haus- und Grundstücksgesellschaft wächst damit auch die Verantwortung. Bislang gab es für die Verwaltung kommunaler Immobilien Zuwendungen aus dem Stadtsäckel. Diese fallen nun weg, da die Objekte in den eigenen Bestand übergehen. Vorwiegend mit Mieten muss jetzt kostendeckend gearbeitet werden. Zudem soll die HGW künftig mehr in die Projekte der Stadt eingebunden werden. Bereits im Hauptausschuss vor zwei Wochen wurde angekündigt, dass Stadt und HGW bei der Sanierung der Kita „Spatzennest“ zusammenarbeiten werden und die HGW ab Mai die Verwaltung des Bürgerzentrums im bis dahin fertig sanierten Schützenhaus übernehmen soll.
Mit der Stadt Werder habe man hart verhandelt, sagte Christian Große. Nicht alle gewünschten Objekte habe die Wohnungsgesellschaft bekommen, zum Beispiel das Ärztehaus in der Bernhard-Kellermann-Straße. Dieses bleibe ebenso wie weitere unbebaute Flächen bei der Kommune, sagte Bürgermeister Werner Große (CDU) auf Anfrage der Linksfraktion. Der Wert dieser Grundstücke werde zurzeit ermittelt. lä
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