
© Andreas Klaer
Potsdam-Mittelmark: Rückzugsraum für Tagungsgäste
Resort Schwielowsee plant zwei Neubauten am Rand der Anlage / Trotz Finanzkrise gute Auslastung
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Werder (Havel) - Vom Treffen der G 8-Finanzminister bis zur berühmten SPD-Klausur vom September 2008 – im Eventcenter des Resorts Schwielowsee werden auch mal Schlagzeilen produziert. Im März 2007 wurde das Tagungshaus – zwei Jahre nach dem Hotel mit Ferienhäusern – eröffnet und trägt seitdem mit seinen honorigen Gästen zur Nachrichtenvielfalt, zu werbewirksamen Fernsehbildern und zur Auslastung der Anlage bei. Allerdings wird es auf den 1250 Quadratmeter Nutzfläche des Eventcenters gelegentlich recht eng. „Um Großveranstaltungen technisch und organisatorisch abzusichern, müssen wir häufig auf unsere Ferienhäuser ausweichen“, sagt Resortchef Axel Hilpert gegenüber den PNN. Die externen Organisatoren wünschten sich separate Rückzugsmöglichkeiten. Um die Urlaubskapazitäten nicht zu schmälern, sind deshalb zwei Neubauten direkt neben dem Eventcenter geplant.
Für die Zweigeschosser mit ausgebautem Dachgeschoss, die laut Hilpert den Stil der amerikanischen Ferienhäuser aufnehmen sollen, muss der Bebauungsplan für das Resort etwas geändert werden. Zudem muss die 1550 Quadratmeter große Baufläche am Westrand der Anlage, gleich neben dem Eventcenter, aus dem Landschaftsschutzgebiet „Potsdamer Wald- und Havelseen“ ausgegliedert werden. Im Gegenzug will Hilpert darauf verzichten, ein 950 Quadratmeter großes Areal hinter dem Eventcenter mit einem Haus zu bebauen, es ist im Bebauungsplan bereits verzeichnet. Das Umweltministerium hat die Ausgliederung bereits in Aussicht gestellt, wenn die Seeseite der neuen Baustelle „landschaftsgerecht“ bepflanzt wird.
Auch der Werderaner Bauausschuss, in dem die neue Petzower Planung am Mittwochabend vorgestellt wurde, zeigte sich aufgeschlossen. Das Rathaus befürwortet die Erweiterungen, „da die zum Teil sehr medienwirksamen Veranstaltungen den Bekanntheitsgrad der Stadt und der Region fördern“ – ganz im Sinne eines funktionierenden Erholungsortes.
Das Änderungsverfahren für den Bebauungsplan wird einige Monate dauern. Axel Hilpert ist sich auch noch nicht ganz sicher, wann die beiden Häuser errichtet werden. „Voraussichtlich ab dem Frühjahr 2010“, sagt er. Bauchschmerzen bereitet ihm derweil das nahegelegene Schloss Petzow, das als ergänzender Baustein des Resorts zum Luxushotel ausgebaut werden sollte, derzeit aber eher als Drehort für Fernsehserien von sich Reden macht. „Das Thema Schloss Petzow ist noch schwieriger geworden“, so Hilpert. „Bei allem, was mit Tourismus zu tun hat, halten sich die Kreditgeber derzeit sehr bedeckt“. Mit fünf großen deutschen Banken habe er gesprochen, die Gesprächspartner seien durchweg zurückhaltend gewesen. Dabei läuft es mit dem Resort – ungeachtet der Finanzkrise – nicht mal schlecht: Nach einem verhaltenen Start in den ersten vier Monaten dieses Jahres hätten die Gästezahlen seit Mai wieder zugenommen, im August habe die Auslastung bei 52 Prozent gelegen, so Hilpert. Für September rechnet er mit 55 Prozent. Durch den Sommer hätten ihm auch viele Individual-Reisende geholfen, die aufgrund der Finanzkrise nicht – wie in anderen Jahren – ins Ausland gereist waren. Henry Klix
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