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Abrissreif. Der Gebäudekomplex neben der Buchhandlung wird abgerissen und durch einen viergeschossigen Neubau ersetzt. Der soll im Sommer 2018 nach einem Jahr Bauzeit stehen.

© eb

Werder (Havel): Ruine im Stadtzentrum wird abgerissen

Noch vorm Baumblütenfest soll das baufällige Haus in Werders Brandenburger Straße beseitigt sein. Wenn der Investor im Juni ein Haus in den Heilstätten vollendet hat, soll in Werder der Neubau starten.

Von Enrico Bellin

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Werder (Havel)/Beelitz - Die Abrissarbeiten am baufälligen Haus in der Brandenburger Straße in Werder (Havel) haben begonnen. Das bestätigte der Besitzer Jürgen Jakobs am gestrigen Montag den PNN. „Wir wollen mit den Abrissarbeiten noch vor Beginn des Baumblütenfestes fertig sein“, so der Co-Besitzer der Beelitzer Jakobs Spargelhof GbR. Die Arbeiten seien jetzt im hinteren Bereich begonnen worden und werden von der Beelitzer Schielicke Bau GmbH durchgeführt.

Wie berichtet soll an Stelle des Gebäudes, in dem früher ein Fleischerladen war und das seit mehr als zehn Jahren verfällt, ein größeres Wohn- und Geschäftshaus entstehen. Jürgen Jakobs zufolge soll es durch einen viergeschossigen Neubau ersetzt werden. Die insgesamt neun Wohnungen darin sollen bis auf eine alle altersgerecht ausgestattet und mit einem Fahrstuhl zu erreichen sein. Die Wohnfläche soll 675 Quadratmeter betragen, die einzelnen Wohnungen zwischen 65 und 85 Quadratmeter Fläche haben. Dazu sollen drei Gewerbeeinheiten mit einer Gesamtfläche von 200 Quadratmetern im Erdgeschoss entstehen. Es gebe bereits zwei Anfragen von interessierten Gewerbetreibenden, Entscheidungen sind Jakobs zufolge aber noch nicht gefallen.

Rund 1,8 Millionen Euro will der vor allem durch den Spargelanbau bekannt gewordene Beelitzer Investor ausgeben. Der Mietpreis soll bei knapp neun Euro kalt pro Quadratmeter liegen. Mit dem Bau soll Ende Juni nach der Spargelzeit begonnen werden. Etwa ein Jahr später soll das Gebäude dann fertig sein. Wie heute auch soll es dann von außen so aussehen, als ob es sich um zwei Gebäude handelt. Dazu wird der von der Straße aus gesehen linke Gebäudeteil turmartig etwa ein halbes Geschoss höher gebaut als die rechte Hälfte.

Etwa eineinhalb Jahre hat das Genehmigungsverfahren Jürgen Jakobs zufolge gedauert. Da der Abriss des Hauses eine Ordnungsmaßnahme gewesen sei und sich auch die Fassade in die bestehende Bebauung einpassen soll, seien die Abstimmungen entsprechend langwierig geworden. So sei zuerst eine Klinkerfassade geplant gewesen. Das habe die Stadt aber mit Verweis auf die in Klinkerbauweise ausgeführte benachbarte Carl-von-Ossietzky-Schule abgelehnt. Nun soll das Haus mit zwei verschiedenen Putzarten verkleidet werden. Nach Süden hin soll es eine Dachterrasse geben. Auch seien die Wohnzimmer generell nach Süden ausgerichtet. „Die Schlafzimmer gehen nach Norden zur Straße hin, werden aber mit Lärmschutzfenstern ausgestattet“, so Jürgen Jakobs. Eine der belebtesten Kreuzungen der Stadt befindet sich schräg gegenüber des Hauses.

Auch für Fußgänger ist der Neubau eine gute Nachricht: Während das alte Haus gut einen Meter weit auf den Gehsteig ragte und man sich auf dem verbleibenden Gehweg kaum ausweichen konnte, soll der Neubau Jürgen Jakobs zufolge zurückversetzt werden und auf einer Linie mit der benachbarten Buchhandlung beginnen.

Das Haus in der Brandenburger Straße ist die letzte Ruine in der Werderaner Innenstadt neben dem Lindowschen Haus am Plantagenplatz, das die Stadt wie berichtet selbst umbauen will, um dort ein Besucherzentrum und den Bürgerservice unterzubringen.

Vor dem Start des Neubaus in Werder will Jürgen Jakobs zudem ein Bauprojekt in den Beelitzer Heilstätten vollendet haben: Derzeit entsteht dort auf dem Hof eines früheren Asylbewerberheimes, das ebenfalls Jakobs gehört, ein Komplex mit 16 Wohnungen. „Das Dach ist schon drauf, jetzt werden die Heizung und die Sanitäranlagen eingebaut“, so Jürgen Jakobs. In den Neubau investiere er etwa 1,2 Millionen Euro. Die Wohnfläche betrage etwa 850 Quadratmeter, alle Wohnungen seien barrierefrei ausgestattet. Die Kaltmiete solle bei etwa sieben Euro pro Quadratmeter liegen. „Wir sehen, dass sich die Heilstätten immer stärker zu einem Wohngebiet entwickeln und so auch den Druck von Potsdam weg nehmen“, so Jakobs. Enrico Bellin

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