Potsdam-Mittelmark: Saftfabrik kommt unter den Hammer

Lendelsches Anwesen wird zwangsversteigert Werder - Nun steht es fest: Das Lendelsche Anwesen mit Villa und Saftfabrik auf Werders Insel kommt unter den Hammer. Die Zwangsversteigerung wurde für den 2. September im Amtsgericht Potsdam anberaumt. Der angegebene Verkehrswert beträgt 2,23 Millionen Euro. Zuvor hatte die Markthalle Werder Marketing GmbH (MWM) mit Geschäftsführer Michael Teichmann an der Spitze viele Jahre vergeblich versucht, dem denkmalgeschützten und stadtbildprägenden Anwesen wieder neues Leben einzuhauchen. Das Konzept klang verlockend: Schauproduktion und Verkauf regionaltypischer Produkte, Erlebnisgastronomie und ein kleines Hotel in historischen Mauern sollten zusätzliche Touristen auf die Insel bringen. Als erster Schritt wurde bereits die Außenhülle der Villa mit Fördermitteln gesichert und saniert. Die Bankaktien-Gesellschaft Hamm (BAG) konnte als Finanzpartner jedoch nicht von der Rentabilität der ehrgeizigen Pläne überzeugt werden (PNN berichteten). Als die MWM GmbH ihren Forderungen nicht mehr nachkam, stellte die Bank Anfang 2002 den Antrag auf Zwangsversteigerung. Ute Funk zuständigen Sanierungsträger der Stadt zeigte sich gestern auf Anfrage unglücklich über die entstandene Situation. Im jetzigen Zustand sei das Anwesen ein Schandfleck an zentraler Stelle der historischen Insel. 2,23 Millionen Euro scheinen ihr als Verkehrswert sehr hoch angesetzt. Auf dieser Grundlage sei es schwer, ein schlüssiges Konzept für das Anwesen zu entwickeln, zumal das Grundstück nicht zu dicht und zu hoch bebaut werden dürfe. Dass die historischen Fabrikgebäude nach den vielen Jahren des Leerstands in ihrer Gesamtheit zu erhalten sind, bezweifelt Funk mittlerweile. Anbieten würde sich das Anwesen ihrer Meinung nach besonders für einen Ausbau zum Hotel. „Auf alle Fälle war es richtig, dass Lendelsche Wohnhaus als ein bedeutendes Denkmal der Insel zu sichern“, betonte Funk. Hagen Ludwig