Potsdam-Mittelmark: „Saison des Wahnsinns“ Beelitzer Spargel in
„New York Times“
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„New York Times“ Beelitz/New York - Spargel aus Beelitz hat es bis in die „New York Times“ geschafft. In einer langen Reportage berichtete das Blatt, eine der angesehensten amerikanischen Zeitungen, vorige Woche über die laufende Erntesaison in der Region südwestlich von Berlin. Frisch gestochen würden die weißen Stangen am Straßenrand und auf Bauernhöfen zum Verkauf angeboten, heißt es dort. Sie lockten vor allem die Einwohner der Bundeshauptstadt. „Die Berliner schnappen bei Spargel völlig über.“ Die Spargelzeit sei für sie die „Saison des Wahnsinns“. Gemeinsam mit Narzissen und Flieder beendeten die fleischig- saftigen Spargelspitzen das Ende des „nassen, freudlosen, kontinentalen Winters“, schreibt Autor R.W. Appel jr. In den Restaurants werde das entweder weiße oder grüne Edelgemüse mit Schinken, Brathähnchen oder gar Hummer serviert. Dazu sei eine Schale mit Hollandaise willkommen. Allerdings ist der Schreiber auch mit weniger zufrieden, beispielsweise einem bloßen Dutzend weicher, sorgfältig gekochter Spargelspitzen, „so dick wie George Foremans Daumen“. Jährlich landeten 72000 Tonnen Spargel in deutschen Mägen, informiert die „New York Times“ ihre Leser – „und sie streiten endlos darüber, welche Region den besten anbaut“. Es folgt ein historischer Abriss der Kulturpflanze samt Hinweisen auf die europäischen Hauptanbaugebiete in Frankreich, Italien und Großbritannien bis nach Beelitz, wo sie hauptsächlich polnische Saisonarbeiter ernteten. Schließlich fehlt auch nicht der nüchterne Hinweis auf die natürliche Zusammensetzung des schmackhaften Gewächses: „Spargel besteht zu 90 Prozent aus Wasser.“ dpa
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