Potsdam-Mittelmark: Sanierung der L 90 bleibt Brennpunkt
Diskussionsforum über Licht und Schatten in der Gemeinde Glindow
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Diskussionsforum über Licht und Schatten in der Gemeinde Glindow Werder · Glindow - Ungeduldig erwarten die Anwohner der Glindower Wilhelm-Külz-Straße (L 90) den schon lange angekündigten Ausbau der Fahrbahn vor ihrer Tür. Seit Jahren müssten sie sich machtlos darüber ärgern, wenn das Regenwasser von der welligen Fahrbahn gegen ihr mittlerweweile denkmalgeschütztes Haus geschleudert werde, berichtete eine Anwohnerin auf der öffentlichen Versammlung der CDU-Ortsgruppe am Mittwochabend. Die Verantwortung für den Ausbau dieser Landesstraße, so betonte der eingeladene Ortsbeiratsvorsitzende Sigmar Wilhelm (Freie Bürger), liege beim Brandenburgischen Straßenbauamt. Nach seinen Informationen sei jedoch erst im kommenden Jahr mit dem Baubeginn zu rechnen. Bis dahin wären noch einige Probleme zu klären, vor allem deshalb, weil die Straße während der Bauarbeiten wahrscheinlich voll gesperrt werden müsse, was ganz besonders die Gewerbetreibenden in Schwierigkeiten bringe. Zudem sei eine optimale Umleitung zu organisieren. CDU-Kreischefin und Landtagskandidatin Saskia Funck, die gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Katherina Reiche nach Glindow gekommen war, bot an, sich am 5. Juli bei einem Vor-Ort-Termin direkt über die Probleme der betroffenen Anwohner der L90 zu informieren. Neben dem Ausbau der L 90 hat Glindow derzeit noch eine Reihe andere Probleme zu bewältigen. So wird der Wasser- und Abwasserzweckverband demnächst vom Glindower Rathaus in ein eigenes, neu errichtetes Gebäude auf Werders Insel umziehen. Für das Rathaus muss deshalb ein neuer Nutzer gefunden werden. „Entweder wir versuchen, das Rathaus dem Komplex der Jahnschen Stiftung anzugliedern oder wir verkaufen es“, erklärte Wilhelm. Die Zukunft der Jahnschen Stiftung, in der viele Jahre die Förderschule für mehrfach behinderte Kinder zu Hause war, steht allerdings auch noch in Sternen. Bitter für Glindow sei, dass von den einstmals drei Glindower Schulen nur noch die Grundschule überlebt, hieß es in der Diskussionsrunde. Nach dem Umzug der Förderschule an die Kemnitzer Straße in Werder soll im kommenden Jahr nun auch die Realschule schließen (PNN berichteten). Viel Geld hatte die Gemeinde in die Modernisierung dieses Gebäudes gesteckt, immer in dem Glauben, dass die Realschule in Glindow eine Perspektive habe. Teilweise könnte das Schulgebäude künftig für gemeindliche Angelegenheiten genutzt werden, wenn das bisherige Rathaus nicht mehr zur Verfügung stehe, formulierte Wilhelm erste Überlegungen. „Bei allen Problemen sollten wir auch sehen, dass in Glindow Einiges erreicht wurde“, betonte der Ortsbeiratsvorsitzende. In diesem Zusammenhang nannte er unter anderem die gelungene Sanierung der Dorf- und Dr.-Wolf-Straße sowie die Tatsache, dass nun auch der erste Abschnitt der Ziemensstraße mit städtischen Geldern saniert werden soll. Positiv sei auch, dass der Ortsteil in der Lage sei, seine Vereine angemessen finanziell zu unterstützen. Ein Schwerpunkt für die nächsten Jahre sei die Entwicklung des Kiezes. Ziel sei es, den historischen Kern Glindows einmal ähnlich attraktiv zu gestalten wie die Werderaner Inselstadt. Ein Dauerbrenner bleibt für Gindow der Sportplatz, der zur Zeit unbespielbar ist, weil neu angesäter Rasen noch mindestens ein Jahr sprießen muss. Riesen-Probleme würden sich daraus für den Spiel- und Trainingsbetrieb der 220 aktiven Mitglieder in 11 Mannschaften ergeben, berichtete der Vorsitzende des Fußballvereins Eintracht Glindow, Richard Bobka. Mittlerweile ist schon viel Geld in die Modernisierung des Sportplatzes geflossen – unter anderem für die Errichtung eines neuen Ballfangzaunes, doch die Sorgen bleiben. „Wenn wir mit den elf Mannschaften wieder auf den neuen Rasen laufen, wird bald kein Grashalm mehr stehen“, sieht Bobka voraus. Eine Sorge, die auch der Sportchef der Stadt, Klaus-Dieter Bartsch, teilt. Die Verlagerung des Spielbetriebes auf andere Plätze der Stadt – zum Beispiel in Bliesendorf – ist mit Problemen verbunden. So seien die langen Fahrwege vor allem für die Nachwuchskicker kaum zumutbar. Einig war man sich deshalb in der Mittwochsrunde, dass ein belastbarer Kunstrasenplatz die optimalste Lösung für den Glindower Sportplatz wäre. Um für die kleinen Fußballer eine Ausweichmöglichkeit zu schaffen, erwarb die Kommune auf Initiative des Stadtverordneten Herrmann Bobka jetzt ein Grundstück des ehemaligen ZV-Geländes in der Nähe des Sportplatzes. Es erfordere jedoch noch große Anstrengungen, um die Fläche bespielbar zu machen, betonte Sportchef Bartsch. Klaus König vom Ortsbeirat zeigte sich jedoch optimistisch, dass dafür ein Sponsor gefunden wird.Hagen Ludwig
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