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Potsdam-Mittelmark: Schafskadaver vor der Tür

„Hells Angels“-Rocker wegen Erpressung vor Gericht

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Beelitz/Potsdam - Wegen Schutzgelderpressung stehen drei Mitglieder der „Hells Angels“ seit Montag vor dem Landgericht Potsdam. Die Rocker sollen von August 2008 bis Februar 2009 den Inhaber eines Tätowierstudios und seinen Geschäftspartner in Beelitz bedroht haben. Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern im Alter von 41 und 23 Jahren unter anderem schwere räuberische Erpressung vor. Laut Anklage kassierten die Rocker Schutzgeld in Höhe von 600 bis 1200 Euro monatlich. Der Prozess wurde von starken Sicherheitsvorkehrungen begleitet. Ein Urteil ist bislang für den 19. November geplant. Es sind zehn Zeugen geladen.

Die Angeklagten schwiegen zum Prozessauftakt. Nach den Ermittlungen sollen sie jedoch monatelang mit massiven Drohungen versucht haben, die Männer aus dem Geschäft zu drängen. Teils mit Erfolg: Laut Anklage überließ der Besitzer notgedrungen nach einiger Zeit auf Geheiß der Rocker seinem Partner den Laden. Dieser wurde jedoch letztlich in gleicher Weise schikaniert und bedroht. Aus Angst, dass ihm oder seien Angehörigen etwas geschieht, zahlte er genauso wie der Vorgänger. Laut Anklage tauchten die Angeklagten in wechselnder Beteiligung regelmäßig in dem Geschäft auf, um Geld einzutreiben. Einer von ihnen trug stets einen Hammer im Hosenbund. Auch zu Hause wurden die Männer bedroht. Um ihre Drohungen zu untermauern, sollen die Angeklagten einem der Studio-Besitzer auch den Kadaver eines Schafes vor die Tür gelegt haben. Zudem drohten sie laut Anklage mehrfach, den „Laden plattzumachen“. Ziel der Rocker soll es gewesen sein, als ständige Einnahmequelle 25 Prozent der Geschäftseinnahmen zu bekommen. Die Angeklagten stammen aus Berlin und aus dem Landkreis Barnim. dpa

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