Potsdam-Mittelmark: Scharmützel um „Terminus technicus“
Braucht die Eigenherd-Schule eine Zweifeldhalle? Die Frage führte zum Streit im Bildungsausschuss
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Braucht die Eigenherd-Schule eine Zweifeldhalle? Die Frage führte zum Streit im Bildungsausschuss Kleinmachnow. Der geplante Bau der Turnhalle für die Kleinmachnower Eigenherd-Schule sorgt weiterhin für Dispute. Mit dem Errichtungsbeschluss für die Halle wollte SPD-Fraktionschef Bernd Bültermann im jüngsten Bildungsausschuss zugleich festschreiben, dass eine Zweifeldhalle gebaut werden soll. Denn diese entspreche dem Bedarf der vierzügigen Schule. Ausschussvorsitzender Guido Beermann (CDU) sah jedoch zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Notwendigkeit für diese Festlegung. Es sei lediglich der Beschluss zum Bau der Sporthalle zu fassen, was bisher nicht erfolgt ist (PNN berichteten). Eine genauere Definition über Kosten, Umfang und Nutzung der Halle sei in weiteren Beratungen zu klären. „Was die Schule braucht, wird gebaut“, versicherte der CDU-Sachkundige Wolfgang Nieter. „Doch bedarf dies erst einer seriösen Prüfung“, betonte er vor dem Hintergrund, dass die inzwischen zurück gezogenen Entwürfe erheblichen Unmut erzeugten, weil sie für eine Halle in einem reinen Wohngebiet als zu groß galten. Für Bültermann, Leiter der Eigenherd-Schule, bedarf es indes keiner umfassenden Prüfung. Eine Richtlinie des brandenburgischen Bildungsministerium empfehle genau, was bei einer vierzügigen Schule zu bauen ist: eine Sporthalle von 22 mal 44 Metern. „Und das sind zwei Felder“, konstatierte Bültermann. Im kommenden Schuljahr werden sich zum Sportunterricht auf dem einen Feld der bisherigen Halle drei Klassen tummeln, was beweist: „Uns steht einen Zweifeldsporthalle zu“, so Bültermann. Es spreche nichts dagegen, dies bereits mit dem Errichtungsbeschluss anzuerkennen. Es sei denn, mutmaßte er, man wolle sich „Hintertürchen offen lassen“. Auch der SPD-Sachkundige Frank Nägele befand, dass sich der Ausschuss an dem „Terminus technicus“ nicht reiben sollte, zumal der Finanz- und auch der Umweltausschuss dem Begriff der „Zweifeldsporthalle“ zustimmen konnten. Im Bildungsausschuss gab es keine mehrheitliche Empfehlung. Viktoria Brammer (PRO) und Sebastian Singer konnten sich Bültermann anschließen. WIR-Vertreter John Banhart und die bündnisgrüne Fraktionschefin Nina Hille unterstützten Beermanns Argumentation. Einig waren sich die Ausschussmitglieder hingegen über das weitere Verfahren bei der Planung der Sporthalle. So soll es nach Vorschlag von John Banhart eine Einwohnerversammlung geben, wenn die Planung abgeschlossen ist. Unverändert bleibt der Standort, an dem das Projekt realisiert werden soll. Auf Grund der dichten Abstände zur vorhandenen Wohnbebauung wurde aus der Anwohnerschaft angeregt, den Baukörper anders zu platzieren. Nach Auskunft der Verwaltung sei dies jedoch nicht möglich. pek
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