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Die Chance genutzt. Das Ehepaar Gisela und Christian Strehl.

© Andreas Klaer

Potsdam-Mittelmark: Schiff auf hoher See

Nachrichtentechnik Christian Strehl feiert 20-jähriges Betriebsjubiläum

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Werder (Havel) - „Das ganze ist, wie ein Schiff auf hoher See“, sagt Christian Strehl und meint damit seine Firma, mit der er nun seit zwanzig Jahren in Werder Nachrichtentechnik vertreibt, installiert und wartet. Die Wende hat der damals 34-jährige Meister der Nachrichtentechnik als Chance genutzt, um der Deutschen Post ade zu sagen und sein eigenes Geschäft zu gründen. Angefangen haben er und sein Schwiegervater am 1.November 1990 „mit nichts“ außer einem Bankkredit über 10 000 DM. Den habe man damals noch relativ einfach bekommen, erzählt der Geschäftsmann, der in Werder als gläubiger Katholik und ehrenamtlicher Küster der Werderaner Gottesdienststelle der Gemeinde St. Peter und Paul bekannt ist.

Weil alles nach Plan lief, konnte nach einem Jahr auch Ehefrau Gisela Strehl – sozusagen als erster Offizier – mit an Bord kommen. Die Pläne ihres Mannes hat sie von Anfang an verstanden und unterstützt. Sie ist es auch, deren freundliche Stimme am Telefon die Kundenwünsche entgegennimmt, die sich um den Papierkram kümmert, und darum, dass der Nachwuchs richtig mitzieht.

Telefone, Telefonanlagen, Kabel, Montage, Vertrieb und vor allem kompetenter Kundenservice, wie zum Beispiel einem 78-Jährigen das Handy erklären, – das ist der Geschäftsalltag bei Strehl-Nachrichtentechnik. Wohin die Reise seines Firmenschiffes noch geht, dafür hat der bodenständige Christian Strehl von jeher ein Gespür gehabt. In Windparks Glasfaserkabel vernetzen ist zum Beispiel gerade der letzte Schrei. Trotzdem ist der Geschäftsmann immer auf dem Teppich geblieben und mit seinem Motto „immer einen Euro weniger ausgeben, als man in der Tasche hat“ ist er gut gefahren.

Aus den zwei Mitarbeitern der Gründungszeit sind inzwischen 20 geworden, darunter fünf Auszubildende. Gewachsen ist aber auch die Verantwortung, die die Strehls besonders in den jüngsten Krisenzeiten gespürt haben, als sie mit der Belegschaft in Kurzarbeit gehen mussten. Das Schlimmste ist zum Glück überstanden, aber ein wenig Rückhalt und die Möglichkeit des Austausches kann man eigentlich immer brauchen. Wie gut, dass es dafür inzwischen den sogenannten Stammtisch gibt – andernorts würde man es Networking nennen. Wenn man sich hier trifft, fließen nicht nur die kühlen Blonden ins Glas, sondern auch Informationen an den richtigen Empfänger. Im Laufe der Jahre ist hier so mancher Geschäftspartner zum Freund geworden.

Und wer da glaubt, dass es in der Firma Strehl nach 20 Jahren Zeit sei, ein bisschen kürzer zu treten, dem erwidert der Geschäftsmann, dass es jetzt erst richtig losgehe. Nicht umsonst sind nämlich zwei der vier Kinder, die Söhne Matthias (33) und Sebastian (27), mit eingestiegen, und die Eröffnung einer Filiale in Hamburg steht kurz bevor.

Sabine Wustmann

Sabine Wustmann

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