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Potsdam-Mittelmark: Schlammpfad für Rehapatienten

Ausbau der Ostdorfer Straße in Teltow noch offen

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Teltow - Die Ostdorfer Straße hinter dem Gelände des evangelischen Diakonissenhauses ist eigentlich nur ein Weg, den Radler und Fußgänger nutzen – falls nicht gerade ein Regenschauer den Pfad im Schlamm versinken lässt. Doch auch an trockenen Tagen bietet die Ostdorfer Straße viele Gründe für Beschwerden. „Vor allem Patienten der Reha-Klinik beklagen bei der Stadtverwaltung regelmäßig den Zustand des Weges“, berichtete Teltow Bauamtsmitarbeiterin Kerstin Hollatz jüngst im Bauausschuss. Ein Ausbau sollte daher für geordnete Geh- und Radwegbereiche sorgen, doch die nun vorgestellten Pläne tangieren neue Interessen des Diakonissenhauses.

Denn auch dort gibt es Pläne, zumindest Kaufabsichten, die sich auf eine angrenzende Fläche hinter dem eigenen Gelände konzentrieren, durch die ein Abschnitt der Ostdorfer Straße verläuft. Noch nicht konkret sind Maß und Funktion der künftigen Baulichkeiten, wie Diako-Vorstandsmitglied Lutz Außerfeld einräumen musste. „Denn die künftige Entwicklung können wir noch nicht einschätzen, aber im Bedarfsfalle geht es uns darum, schnell reagieren zu können.“

Bereits in den letzten zehn Jahren war das Baugeschehen im diakonischen Stadtteil von einer besonderen Dynamik geprägt. Weil die eigenen Flächenkapazitäten fast ausgeschöpft sind, will man der Stadt ein Grundstück abkaufen. Als schwierig erweist sich für die Stadt jedoch, dass es noch keinen Zeitrahmen für die künftigen Vorhaben des Diakonissenhauses gibt, denn so bleibt ungewiss, wie lange die angekaufte Fläche noch brach liegen wird. Ebenso ungewiss ist, wie lange noch der bisherige Rad- und Gehweg genutzt werden kann.

Den Weg trotzdem bauen und einige Jahre später zusätzlich einen Umweg auszubauen, hielt Reinhard Frank (Linkspartei.PDS) für Geldverschwendung. Immerhin würden die Kosten für die gesamte Strecke bei rund 200 000 Euro liegen. Würde jedoch der Umweg gleich mit ausgebaut, bedeutet das eine Mehrstrecke von rund 150 Metern. Keinen Nutzen kann darin Ulrich Langner (CDU) erkennen: „In Seehof würde keiner begreifen, warum der Weg an so einer Stelle abzweigt, also würden alle auf dem alten Weg weiter fahren.“

Bedenken gab es auch, den alten Weg nur provisorisch auszubauen, denn daraus könnte ein Dauerprovisorium werden. Auf einen weiteren Aspekt machte Kerstin Hollatz aufmerksam: „Unter der Ostdorfer Straße liegen Gasdruckleitungen und Rohre der Fernwärme. Vor einer Überbauung mit Gebäuden müssten diese Leitungen umverlegt werden.“ Ein nicht unerheblicher Kostenfaktor sei das, stellten einige Ausschussmitglieder fest.

Für eine Entscheidung zum konkreten Wegeverlauf sei es noch zu früh, konstatierte Frank Fromm (SPD): „Denn zuvor brauchen wir Planungssicherheit.“ KiG

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