Potsdam-Mittelmark: Schnell und fair beim Löschangriff
Aufregende Premiere für die Teltower Feuerwehrfrauen beim Tag der Region
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Aufregende Premiere für die Teltower Feuerwehrfrauen beim Tag der Region Kleinmachnow - Nicht nur Löschwasser, sondern auch Schweiß floss reichlich am Samstag beim Tag der Region, zu dem diesmal die Freiwillige Feuerwehr Kleinmachnow eingeladen hatte. 14 Mannschaften mit je sieben Feuerwehrleuten beteiligten sich am Wettstreit „Löschangriff nass“, rollten B- und C-Schläuche aus und „bekämpften“ den Brandherd in Form einer Zielscheibe. Erstmals war auch eine Teltower Frauenmannschaft dabei, die gegen die seit sieben Jahren etablierten Feuerwehrfrauen aus Kleinmachnow antrat. Zwei aus dem Teltower Team sind schon erfahrene Florianjüngerinnen. So ist Britta Isensee seit elf Jahren aktiv und Beate Pietsch war bereits in Hessen sieben Jahre freiwillige Brandschützerin. Auch bei den anderen Frauen prägte immer schon die Feuerwehr das Familienleben. Ging der Pieper an, verschwanden die Männer, erzählen sie. Keine von ihnen wusste vor dem Juni 2005, was ein A-Sauggelenk oder eine TS (Tragkraftspritze) war. Die Männer beschlossen dann bei einem Grillabend, das soll anders werden, vor allem aber sollte die Kleinmachnower Frauenmannschaft endlich Konkurrenz bekommen. „Uns hat das immer ein bisschen gewurmt, dass wir keine Frauenmannschaft hatten", erzählt der stellvertretende Löschgruppenführer Michael Schmidt. Nachdem fünf weitere Frauen überzeugt wurden, begannen sie immer samstags zu trainieren, um sich auf ihre Premiere im September vorzubereiten. Doch bevor sie am Samstag starteten, eröffneten Kleinmachnows Feuerwehrfrauen den Wettstreit. Ruhig und mit präzisen Handgriffen packten die Kleinmachnowerinnen Schläuche, Strahlrohr, Verteiler und TS an den Startplatz. Hochkonzentriert standen sie dann drei Minuten später hinter der Linie und nach dem Startschuss wandelte sich ihre Konzentration urplötzlich in Bewegung. Perfekt wurde der Lauf durchgezogen, der Motor sprang an und die Sauggelenke wurden angekoppelt, während zwei Frauen mit Schläuchen über den Schultern nach vorn zur Zielscheibe sprinteten. Knapp 45 Sekunden benötigten die Kleinmachnowerinnen für ihren Löschangriff. Kurz darauf standen die Teltower Feuerwehrfrauen am Start und auch bei ihnen sah es anfangs nach einem perfekten Timing aus, doch dann hielt der Motor der Tragkraftspritze nicht durch und verstummte. Verzweifelt versuchte Britta Isensee immer wieder neu zu starten, während ihr die Kameraden hinter der Absperrung lautstark Empfehlungen zuriefen - doch der Motor bockte. Beherzt sprang dann Michael Schmidt hinzu und brachte den Motor endlich in Gang. Aber sein Einsatz sollte ein Nachspiel haben, denn die Kampfrichter disqualifizierten daraufhin die Teltowerinnen. Die rollten nach diesem Urteilsspruch niedergeschmettert ihre Schläuche zusammen. An einen Sieg über die erfahrenen Frauen aus der Nachbargemeinde hatten sie sowieso nicht so recht geglaubt, aber dabei sein wollten sie wenigstens. Nicht gerechnet hatten sie allerdings mit der Solidarität der Kleinmachnowerinnen, denn die protestierten gegen die Disqualifikation ihrer Konkurrenz. Das beeindruckte Jury und Kampfrichter derart, dass den Teltowerinnen dann doch noch der 2. Platz zuerkannt wurde. Eines wurde bei dem Wettstreit aber besonders deutlich: Feuerwehrfrauen sind im Kommen wie der hohe Anteil der Mädchen schon jetzt bei den Nachwuchskräften zeigt. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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