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Potsdam-Mittelmark: Schub für Bismarckhöhe

Noch in diesem Jahr werden die prachtvollen Konturen des Großen Saals erkennbar

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Werder - „Schritt für Schritt“ – so lautete anfangs das Motto der Stadt Werder (Havel) für die Sanierung der Bismarckhöhe. In diesem Jahr, so scheint es, hat sich die Kommune Siebenmeilenstiefel übergestreift. Nach Rückschritten wegen dem Hausschwamm beginnt jetzt die Aufholjagd – mit dem Nachtragshaushalt wurde 1 Million Euro aus der Stadtkasse bewilligt. Hinzu kommen etwa 200 000 Euro Fördermittel. Das Ziel lautet: Teileröffnung 2006.

Noch in diesem Jahr soll der prächtige, 600 Gäste fassende, Große Tanzsaal der einstigen Höhengaststätte bis auf die technischen Einbauten innensaniert sein, sagt Bauleiter Wolfgang Kagel, seines Zeichens Vize im Freundeskreis Bismarckhöhe. Bühne, Bühnentechnik und Sanitäreinrichtungen sind dann zwar noch nicht komplett, auch die riesigen Kronleuchter werden noch nicht erstrahlen. Aber die reich mit Stuck verzierten Wände, der Tanzboden und vielleicht sogar der 100 Jahre alte Tresen werden bereits einen Eindruck von der einstigen Pracht geben. Im Frühjahr nächsten Jahres soll der Saal soweit sein, dass hier das Baumblütenfest mit dem Blütenball eröffnet werden kann.

Schon in diesem Jahr wird man sich zum Baumblütenfest (29. April bis 7. Mai) ein Bild von der Geschichte der traditionsreichen Stätte machen können, die einst das Zentrum des kulturellen Lebens der Blütenstadt bildete. Im ersten Stock des Aussichtsturms richtet der Förderverein zu Ehren des Gründers der Höhengaststätte ein Altenkirch-Zimmer ein, wie Vereinschef Dieter Mantz informiert. Auch die zweite Auflage der gefragten Bismarckhöhe-Biergläser wird dann zu haben sein, allerdings wurde auch diesmal nur eine begrenzte Anzahl von 127 Stück gefertigt. Dieter Mantz“ erst zwei Jahre alter Verein hat sich besonders um die Turmsanierung verdient gemacht. Von den im Turm bereits verbauten 300 000 Euro sind die Hälfte Spenden und Eigenleistungen des Vereins. Einen Sanierungsschub gab es natürlich durch die 96-Stunden-Aktion des RBB. Vor dem Baumblütenfest soll nun auch noch das Treppenhaus fertig werden, dann geht es wieder herauf zur schönen Aussicht von der Turmspitze. Im Altenkirch-Zimmer soll dem Wiederaufbau genauso viel Platz eingeräumt werden wie der Historie. Schautafeln, das alte Original-Geschirr, Postkarten und Speisekarten werden unter anderem zu besichtigen sein. Richtig komplett wird die Ausstellung aber erst zum Jahresende, dann soll zudem ein Morgenstern-Zimmer auch an einen prominenten Zecher von einst erinnern. In einem Turmraum wird eine Galerie für regionale Künstler eingerichtet.

Mit den für dieses Jahr bewilligten Geldern soll auch das Dach des kleinen Saals gesichert werden. Nach dem Abriss hässlicher Anbauten wird die Saalfassade mit ihrem schönen Fachwerk und damit auch die Struktur der Bismarckhöhe mit dem von den zwei Sälen flankierten Turm wieder sichtbar. Was mit den umfangreichen Anbauten hinter den Sälen passieren soll, die in DDR-Jahren lange als Internat dienten, ist indes immer noch unklar. Eine Hotelnutzung würde sich hier anbieten, meint Dieter Mantz.

Ein qualifizierter Bewerber für den Betrieb des Großen und des Kleinen Saals soll sich bereits im Rathaus gemeldet haben. Dieter Mantz hofft, dass die Verhandlungen schnell abgeschlossen werden können – eine Beteiligung der Wirtschaft ist ein dringender Wunsch aller Förderer. Henry Klix

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