Potsdam-Mittelmark: Schubert will Kosanke herausfordern Fluglärmgegner tritt im SPD-Unterbezirk an
Kleinmachnow - Der Fluglärmgegner Matthias Schubert aus Kleinmachnow will für den Vorsitz des SPD-Unterbezirksverbandes Potsdam-Mittelmark kandidieren. Schubert, der für die SPD in der Kleinmachnower Gemeindevertretung sitzt, will am 11.
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Kleinmachnow - Der Fluglärmgegner Matthias Schubert aus Kleinmachnow will für den Vorsitz des SPD-Unterbezirksverbandes Potsdam-Mittelmark kandidieren. Schubert, der für die SPD in der Kleinmachnower Gemeindevertretung sitzt, will am 11. Oktober den bisherigen Vorsitzenden Sören Kosanke aus Teltow herausfordern. „Ich bin unzufrieden mit dem fluglärmpolitischen Profil unserer Partei“, sagte Schubert den PNN. Das Wahlergbnis der SPD in der Teltower Region zeige, dass den Wählern das Thema Fluglärm nach wie vor sehr wichtig sei. „Kosanke vertritt keine harte Linie gegenüber der Landespartei.“ Aus dem mittelmärkischen Unterbezirk müsse viel mehr Druck kommen.
Bei der Landtagswahl ist die SPD im Wahlkreis 20 wie berichtet abgestraft worden: Mit 26,9 Prozent verloren die Sozialdemokraten acht Prozent der Zweitstimmen. Die CDU bekam 25,6 Prozent. Kosanke schaffte es nur ganz knapp, das Direktmandat gegen CDU-Kandidat Daniel Mühlner zu verteidigen: Der SPD-Mann lag nur 23 Stimmen vor Mühlner. Für Schubert ist das eine klare Niederlage: „Nur zu sagen, dass das Ergebnis am Zuzug von Nicht-SPD-Wählern aus Berlin liege, reicht nicht.“ Kosanke reagierte gelassen auf die Ankündigung Schuberts: „Er soll das machen, seine Kandidatur respektiere ich.“ Zur Kritik des Fluglärmgegners sagte er: „Ich werde so weitermachen wie bisher.“
Schuberts Kandidatur für den SPD-Unterbezirks-Vorsitz hat auch mit seinen Erfahrungen in der Landes-SPD zu tun. Beim SPD-Landesparteitag im Mai hatte Schubert noch als Kleinmachnows Ortsverbandschef einen Antrag zur Durchsetzung eines kompletten Nachtflugverbotes von 22 bis 6 Uhr samt Kündigung der Gemeinsamen Landesplanung mit Berlin gestellt. Um die Wähler vor der Landtagswahl nicht zu verprellen, verhinderte die Parteispitze eine Ablehnung. Schubert durfte sein Ansinnen im Landesparteivorstand vortragen – wo es dann aber versickerte.
Schubert, der seit 2010 als Sprecher des Aktionsbündnisses für ein lebenswertes Berlin-Brandenburg tätig ist, hat am gestrigen Mittwoch sein Amt offiziell niedergelegt. Auch sein Stellvertreter aus Rangsdorf, Robert Nicolai, gab den Posten auf. Schubert kämpfte in dem Aktionsbündnis, zu dem unter anderem auch die Bürgerinitiative Kleinmachnow gegen Flugrouten gehört, für ein striktes Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr sowie gegen die neuen Flugrouten.
„Ich will mich im SPD-Unterbezirk entschieden dafür einsetzen, dass das Volksbegehren für ein Nachtflugverbot auch umgesetzt wird“, erklärte Schubert. Dass er sein Sprecheramt gegen einen möglichen Vorsitz im Unterbezirk wechselt, erklärte er auch damit, dass man im Unterbezirk „näher an der Schaltzentrale der Macht sitzt“. Zu seinem Rücktritt als Sprecher des Aktionsbündnisses sagte er: „Ich habe mir maximal vier Jahre für diese Aufgabe gegeben.“ Die Landtagswahl sei ein guter Schnitt gewesen. Nachfolger für Schubert und seinen ehemaligen Vize Nicolai sollen erst Ende Oktober gewählt werden. es/axf
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