Potsdam-Mittelmark: Schuldenabbau, neue Stellen, Investitionen Etat 2008 in Werder ist der größte seit der Wende
Werder (Havel) - Werders Haushaltsbudget im Jahr 2008 ist das größte seit der Wende. Das sagte Bürgermeister Werner Große (CDU) bei der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend.
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Werder (Havel) - Werders Haushaltsbudget im Jahr 2008 ist das größte seit der Wende. Das sagte Bürgermeister Werner Große (CDU) bei der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend. Der von der Verwaltung eingebrachte Etatentwurf hat ein Volumen von 34,86 Millionen Euro. Ein Grund: Infolge der guten konjunkturellen Entwicklung steigt die Steuerkraft und auch die Höhe der Schlüsselzuweisung – des Steuerausgleichs vom Land. Das Gesamtsteueraufkommen erreicht somit 18 Millionen Euro, 2004 lag es bei 14 Millionen.
Schuldentilgung, neue Stellen in der Stadtverwaltung und zahlreiche Investitionen hat sich die Stadt auf die grünweißrote Fahne geschrieben. Die Schuldenbelastung soll von 8,3 auf 7,8 Millionen Euro sinken – die Zinsbelastung parallel von 402 000 auf 365 000 Euro. In der Kernverwaltung sollen vier neue Stellen geschaffen werden – zwei im Ordnungsamt, zwei halbe im Marketing- und im Liegenschaftsbereich und jeweils eine für die Übernahme der Schilderhoheit vom Landkreis und den geplanten Bürgerservice im neuen Bürgerzentrum Schützenhaus – beides ambitionierte Projekte, denen die Stadtverordneten Donnerstag zustimmten.
Der Investitionshaushalt für das kommende Jahr umfasst 9,1 Millionen Euro. Davon werden laut Bürgermeister Große 19 Prozent für den Brandschutz, 22 Prozent für die Schulen und 25 Prozent für den Straßenbau verwendet. Knapp 7 Millionen Euro sind für Baumaßnahmen eingeplant. In Werders City soll mit dem Bau eines neuen Feuerwehrdepots am alten Standort begonnen werden, 2009 soll es fertig werden. Zudem bekommt die Stadtfeuerwehr ein neues Tanklöschfahrzeug.
Der Bau der neuen Sporthalle des Ernst-Haeckel-Gymnasiums soll beginnen, die Bauarbeiten werden über zwei Jahre gestreckt. Die Fenstersanierung der Turnhalle in Glindow soll erfolgen und der Schulhof der Dümichen-Grundschule neu gestaltet werden. Für die Hagemeister-Grundschule und die Inselschule Töplitz gibt es Mittel zum Ausbau für den Ganztagsbetrieb.
An Straßen stehen die Luise-Jahn-Straße, die Karl-Liebknecht-Straße, die Gertraudenstraße und Am Finkenberg auf der Agenda. Für den Baustart der L90/Eisenbahnstraße sind ebenfalls Mittel eingestellt, die Sanierung durch den Landesbetrieb Straßenwesen sollte eigentlich schon in diesem Jahr beginnen. Der Umbau des Schützenhauses zum Bürgerzentrum soll abgeschlossen werden, auch die Gestaltung der Außenanlagen.
Die Fördermittel des Landes für Einzelprojekte sind spürbar rückläufig: Wurden die städtischen Investitionen im Jahr 2006 noch mit 2,2 Millionen Euro gefördert, erwartet Werder im kommenden Jahr nur noch 1,56 Millionen Euro – Folge der neuen Förderstrategie und der 15 ausgewiesenen Wachstumskerne des Landes, wie es hieß. Zwar wurde der Blütenstadt eine zentralörtliche Funktion zuerkannt, doch soll man sich die für „Grundzentren“ vorgesehenen Zuwendungen mit Beelitz teilen. Wie dieser jährliche Zuschuss von 800 000 Euro aufgeteilt wird, ist noch offen – Werder hat 23 000 Einwohner, Beelitz 12 000.
Werders Haushalt 2008 soll in der Oktobersitzung der Stadtverordneten beschlossen werden. Henry Klix
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