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Potsdam-Mittelmark: Schulfrei wegen Flut

Nach Regennacht wurden gestern erhebliche Wasserschäden im Ernst-Haeckel-Gymnasium festgestellt

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Werder - Es sprach sich gestern Morgen wie ein Lauffeuer unter der Schülerschaft des Ernst-Haeckel-Gymnasiums herum: schulfrei wegen Flut! Die tropischen Regengüsse in der Nacht zum Sonnabend hatten das komplette Erdgeschoss des Gebäudes unter Wasser gesetzt. Mancher Schüler kam trotzdem in die Schule, nur um kurz zu schauen, was passiert ist. Der Anblick war tatsächlich erschreckend.

Erst am Montagmorgen war der Schaden durch die eintreffende Lehrerschaft festgestellt worden. Das Wasser war zwar bereits abgelaufen, hatte sich seine Wege durch Ritzen und Fugen gesucht oder wurde von Teppichen, Wänden und Tapeten aufgesogen. Zurück blieben allerdings knöcheltief mit Schmutz und Schlamm bedeckte Fußböden. Manche Räume waren am Morgen nicht zu betreten, das Schulfoyer sah aus wie nach einer Schlammschlacht. Der Hausmeister wusste als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr schnell, was zu tun ist. Die Reinigungskräfte waren bis in die Abendstunden tätig, damit der Unterricht heute weitergehen kann – zumal heute Prüfungstag bei den zehnten Klassen ist.

„Es werden erhebliche Kosten entstehen, um alle Schäden wieder zu beseitigen“, sagte Schulleiter Jörg Ritter gestern auf PNN-Anfrage. Bis zu den Sommerferien müssten wohl Trocknungsgeräte aufgestellt werden, im Sommer muss dann renoviert und saniert werden. Zur Schadensanalyse wird ein Gutachter hinzugezogen. Es ist bereits der zweite Wasserschaden im Gymnasium: Ein erster war wegen Baumängeln entstanden, die inzwischen beseitigt wurden. Die Wasser-Schadensbeseitigung hatte noch ausgestanden. Sie soll jetzt gemeinsam mit den neuen Schäden erfolgen.

Ursachenforschung diesmal: Die Schule befindet sich in ungünstiger Hanglage. „Auf einer Fläche oberhalb des Schulhauses hatten sich Wassermassen gesammelt und waren durchgebrochen. Damit konnte niemand rechnen“, sagte Ritter. Die Flutwelle, mit der erhebliche Sandmengen ausgespült wurden, ergoss sich in zwei Kellerschächte – eines der Kellerfenster war noch angeklappt. Von hier aus strömte das Wasser dann in den Band-Raum der Schule. Sämtliche Musikinstrumente sind laut Ritter zerstört worden, wahrscheinlich auch der Verstärker. Die zweite Einbruchstelle war die Garderobe mit Schließfächern.

Von den beiden Räumen flossen Wasser und Schlamm durch das komplette Erdgeschoss. Laut Ritter müsste für die Zukunft eine Regenentwässerung überlegt werden, die das Gebäude vor solchen Wassereinbrüchen schützt. Lehrer waren gestern damit beschäftigt, Lehrmaterial und Technik zu sichten, die auf dem Fußboden gelagert hatten: Schulbücher, Headsets für die Musicalaufführung am Wochenende

Es war der schlimmste Wasserschaden in der Regennacht in Werder: Die Feuerwehr wurde noch zu einer Gaststätte gerufen, in deren Keller das Wasser gestanden hatte. Der größte Einsatz war laut Stadtwehrführer Lothar Boreck aber an der A 10 zwischen Phöben und Groß Kreutz, wo nach einem Unfall die geflutete Straße abgepumpt wurde. Henry Klix

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