Potsdam-Mittelmark: Schwarze Löcher
Von Henry Klix Wenn es um das Thema Subventionsabbau geht, schauen die Kommunen gern auf die Landes- und Bundesebene. Schnell fallen Schlagworte wie Kohle, Cargolifter und Lausitzring.
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Von Henry Klix Wenn es um das Thema Subventionsabbau geht, schauen die Kommunen gern auf die Landes- und Bundesebene. Schnell fallen Schlagworte wie Kohle, Cargolifter und Lausitzring. Dabei wird vergessen, dass auch ein Teil des in den vergangenen Jahren geschaffenen Luxus in den Städten und Dörfern hoch subventioniert und sogar unternehmerfeindlich ist. In der Summe geht es auch hier um Millionenbeträge, die für die Wirtschaftsförderung Schwarze Löcher darstellen. Es ist gar nicht lange her, dass sich die brandenburgische Gastronomielobby über die Flut sommerlicher Dorffeste beschwert hat, bei denen das Pils für 50 Cent verkauft wird, während in den Biergärten gähnende Leere herrscht. Noch vor anderthalb Jahren lief dieser Einwurf ins Leere. Doch angesichts leerer öffentlicher Kassen und einer sich zuspitzenden ökonomischen Situation werden bestimmte Fragen künftig sicher lauter gestellt werden müssen: Wozu benötigen Gemeinden und Ortsteile Dorfsäle, kleine Feuerwehren riesige Tagungsräume, für die Unterhaltungs- und Betriebskosten aus Steuergeldern gezahlt werden müssen, wenn örtliche Gaststätten solche Konferenz- und Saalkapazitäten vorhalten können? Wozu werden Bauhöfe gebraucht, wenn die erforderlichen Kleinreparaturen an öffentlichen Straßen und Gebäuden die örtlichen Unternehmen genauso gut abwickeln würden, vielleicht sogar in einem Bauhof-Vertrag? Wozu benötigen Gemeinden bezuschusste Heimatblätter, wenn sich die Informationen auch der Lokalpresse entnehmen lassen? In den Antworten wird sich zeigen, wie ehrlich es die Gemeindevertretungen wirklich mit ihrer oft artikulierten Wirtschaftsfreundlichkeit meinen. Das betrifft zum Beispiel auch den Havelboten aus Schwielowsee.
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