zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Schwarzes Jahr auf den Autobahnen Acht Tote bei Unfällen im vorigen Jahr

Potsdam - Ein Senior, der mit dem Auto auf der A10 bei Glindow steht und von einem Laster gerammt wird. Ein Motorradfahrer, der zwischen Ludwigsfelde und dem Dreieck Nuthetal auf ein langsames Auto fährt.

Stand:

Potsdam - Ein Senior, der mit dem Auto auf der A10 bei Glindow steht und von einem Laster gerammt wird. Ein Motorradfahrer, der zwischen Ludwigsfelde und dem Dreieck Nuthetal auf ein langsames Auto fährt. Ein Pole, der bei Michendorf die Autobahn zu Fuß überquert und von einem Auto überrollt wird. Die Situationen endeten tödlich. Und es waren nicht die einzigen: Auf den Autobahnen rund um Potsdam sind im vorigen Jahr acht Menschen ums Leben gekommen – drei mehr als im Vorjahr, wie aus der aktuellen Statistik der Polizeidirektion West hervorgeht. Sie betreut 200 Autobahnkilometer rund um die Landeshauptstadt.

Hauptunfallursache bleibt das Tempo, jeder fünfte Autobahnunfall geht auf Raserei zurück. Bis März herrschte Frost, was einer Autofahrerin bei Saarmund beim Überholen eines Lkw zum tödlichen Verhängnis wurde. Sie war viel zu schnell unterwegs. Die Polizeidirektion stellte im vergangenen Jahr 325 000 Tempoverstöße auf den Autobahnen fest, 4,3 Prozent mehr als 2012. Jeder achte Unfall kam durch Abstandsverstöße zustande. Solche Unfälle sind besonders häufig mit Toten und Schwerverletzten verbunden. So war am Pfingstmontag ein Autofahrer auf der A2 bei Ziesar ungebremst in einen Lkw gefahren, die Beifahrerin verstarb.

Die Bilanz eines schwarzen Jahres: Einen Toten gab es auf der A 2, jeweils zwei Tote auf der A 9 und der A 115 und drei Tote auf dem südwestlichen Berliner Ring, einem der am dichtesten befahrenen Autobahnabschnitte Deutschlands. Fast die Hälfte der 2200 im vorigen Jahr gezählten Autobahnunfälle ereignete sich in diesem Abschnitt. Bei jedem siebten Unfall gab es Verletzte. Insgesamt ist die Unfallzahl auf den Autobahnen der Polizeidirektion um 15 Prozent gestiegen, besonders heftig auf der A115, wo ein Anstieg um 27 Prozent auf 183 Crashs verzeichnet wurde. Auf der A 9 stieg die Zahl um 19 Prozent auf 529. Mehr Verkehr, ein frostiger Jahresstart, das zählt die Polizeidirektion zu den Gründen der Tendenz.

Dennoch hat sich auch im vorigen Jahr bewahrheitet, dass man auf den Autobahnen noch am sichersten unterwegs ist. 92 Prozent aller Unfälle ereigneten sich auf anderen Straßen. 41 Tote gab es dort, die Hälfte verlor an Alleebäumen ihr Leben. Direktionsleiter Peter Meyritz geht davon aus, dass sich die Temporeduzierungen auf vielen Alleen in Westbrandenburg positiv auf die nächste Unfallbilanz auswirken wird.

Die Gesamtunfallzahl im Direktionsbereich ist um 1,4 Prozent auf 24 880 leicht gestiegen, was dem Landestrend entspricht. Henry Klix

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })