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Potsdam-Mittelmark: „Schwielowsee soll Chance nutzen“

Werner Große zum Streit um den Erholungsort-Titel

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Schwielowsee /Werder (Havel) - Im Streit um die Ernennung der Gemeinde Schwielowsee zum Staatlich anerkannten Erholungsort hat sich jetzt auch der Werderaner Bürgermeister Werner Große (CDU) zu Wort gemeldet. Wie berichtet, ist bei der Anerkennung der Ortsteil Geltow aufgrund von Verkehrslärm an der B 1 vorerst außen vor gelassen worden. Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Die Linke) will am morgigen Samstag beim Fährfest die Ernennungsurkunde für Caputh und Ferch überreichen. Die Gemeinde Schwielowsee sollte diese Chance auf alle Fälle nutzen, sagte Große und stärkte damit seiner Kollegin aus Schwielowsee, Kerstin Hoppe (CDU), den Rücken. Seine Stadt habe acht Jahre lang kämpfen müssen, um diesen Titel im Jahr 2002 zu bekommen, so Große. Wie gestern berichtet, hat das Bürgerbündnis Schwielowsee in einem offenen Brief an Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) gefordert, die Ernennung der Gemeinde Schwielowsee auszusetzen, bis auch in Geltow die geplanten Verkehrsberuhigungen greifen und alle drei Ortsteile gemeinsam und gleichzeitig Erholungsort werden können. „Das kann ich nicht mehr nachvollziehen“, sagte Große. „Wenn das gesamte Verfahren jetzt zurückgedreht wird, kann es passieren, dass die Gemeinde Schwielowsee letztlich mit leeren Händen dasteht“, erklärte Große, der auch Präsident des Brandenburgischen Städte- und Gemeindebundes ist. Es sei besser, den Titel für die Gemeinde anzunehmen und dann an den Auflagen für Geltow zu arbeiten. Zudem habe auch Werder (Havel) den Titel nur für die Kernstadt sowie die Ortsteile Petzow und Bliesendorf bekommen. „Das hat sich durch die Gemeindegebietsreform so ergeben, wir hätten ansonsten das gesamte Verfahren noch einmal aufrollen müssen“, so Große. In der Praxis sei das für Werder kein ernsthaftes Problem. Die Kommunen Werder und Schwielowsee kooperieren seit einigen Jahren im Tourismusbereich unter anderem bei der Herausgabe eines gemeinsamen Gastgeberverzeichnisses und im Zuge einer Wassersportinitiative.

Auch Kerstin Hoppe bekräftigte gestern noch einmal ihre Position, den Titel anzunehmen. Den offenen Brief bezeichnete sie als „bizarres Wahlkampfmanöver“. Wie berichtet, tritt Hoppe zur Bürgermeisterwahl am 24. Oktober gegen Roland Büchner vom Bürgerbündnis an. „Wir bekommen als Gemeinde Schwielowsee den Titel, und auch Geltow wird sofort davon profitieren, wenn es zum Beispiel um den Einsatz von Fördermitteln geht“, sagte Hoppe. Zudem sei sie der festen Überzeugung, dass auch Geltow bald die Erholungsort-Auflagen erfüllen könne. Ähnlich äußerte sich die CDU-Ortvorsitzende Carola Pauly gestern in einer Presseerklärung. Die Hausaufgaben für die Eingliederung Geltows in die Anerkennung seien klar definiert, daran gelte es mit vereinten Kräften zu arbeiten, so Pauly. Hagen Ludwig

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