Potsdam-Mittelmark: Sechs Interessenten für die GZG
Mehrere Bewerber sichern Erhalt des Teltower Ärztehauses sowie aller Pflege- und Seniorenheime zu
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Mehrere Bewerber sichern Erhalt des Teltower Ärztehauses sowie aller Pflege- und Seniorenheime zu Von Hagen Ludwig Potsdam-Mittelmark. Mehrere Bewerber haben den Erhalt des Teltower Ärztehauses sowie aller Pflege- und Seniorenheime zugesichert. Dieses positive Fazit zum Abschluss des Bieterverfahrens für die konkursgefährdete Gesundheitszentrum GmbH (GZG) konnte der zeitweilige Ausschuss für kreisliche Beteiligungen am Mittwochabend ziehen. „Das Personal und die Heimbewohner müssen sich keine Sorgen machen“, sagte Ausschussvorsitzender Rudolf Werner (CDU) gestern den PNN. Laut PNN-Informationen liegen insgesamt sechs Bewerbungen vor. Interessiert sind die Marseille Kliniken AG, das Evangelische Diakonissenhaus Berlin-Teltow, das Johanniter Krankenhaus gGmbH Treuenbrietzen/Jüterbog, die Vitanas Senioren Centrum GmbH Berlin, die Recura Kliniken GmbH sowie eine Bietergemeinschaft von Medizinern und Gewerbetreibenden, die mit Unterstützung der Stadt das Teltower Ärztehaus in eigene Regie übernehmen möchten. Auch die Recura Kliniken GmbH Beelitz möchte mit der Langzeitpflegestation in Beelitz-Heilstätten nur einen Teil der GZG-Einrichtungen erwerben. Andere Interessenten wollen die GZG komplett kaufen. Erfreulich sei, dass nach Einschätzung des Wirtschaftsprüfers mehrere Bewerber fachlich und ökonomisch in der Lage seien, die GZG-Einrichtungen ohne Probleme zu übernehmen, berichtete Werner: „Insgesamt eine positive Situation, die wir noch vor zwei Monaten so nicht erwarten konnten.“ Mit den Bewerbern, die in die engere Wahl gekommen sind, sollen nun erste Verhandlungen geführt werden. Damit seien jedoch die anderen Interessenten noch nicht aus dem Rennen, betonte der Ausschussvorsitzende. Laut Werner wäre es eine begrüßenswerte Variante, wenn die Mediziner das Teltower Ärztehaus in eigener Regie übernehmen würden. „Ob das möglich ist, hängt jedoch vom Gesamtergebnis aller Verhandlungen ab“, erklärte er. Die weiteren Verkaufsverhandlungen sollen nun zügig voran gehen. Zielstellung der CDU-Fraktion sei es, dass der Kreistag bereits am 26. Februar die Verwaltung mit entsprechenden Prämissen zu einem Vertragsabschluss bevollmächtigt. Bis Jahresmitte soll der Verkauf dann vollzogen sein. „Die Zeit drängt, denn noch immer schwebt die Gefahr der Insolvenz über der GZG“, betonte Werner. Dass der Landkreis mit dem Verkauf der GZG sein derzeitiges Haushaltsloch von 22 Millionen Euro auffüllen kann, ist kaum zu erwarten, da aus dem Erlös offene Forderungen von anderen kreiseigenen Gesellschaften an die GZG abgedeckt werden müssen. Die GZG war als Bauherr für einen Neubau der Belziger Kreisverwaltung wirtschaftlich ins Schlingern geraten. Im Zusammenhang mit dem Untreueverdacht gegen den früheren GZG-Geschäftsführer Hans-Peter van de Kamp ermittelt die Staatsanwaltschaft nach wie vor auch gegen Landrat Koch. Noch immer steht der Vorwurf im Raum, er habe als Aufsichtsratsvorsitzender seine Pflicht zur Überwachung der kreiseigenen GmbH nicht ausreichend erfüllt. Indes wurde der für gestern geplante Verhandlungstermin vor dem Landgericht im Arbeitsrechtsstreit van de Kamp gegen GZG erneut abgesetzt. Die geschah auf Antrag des fristlos entlassenen Geschäftsführers mit Hinweis auf die laufenden staatsanwaltlichen Ermittlungen.
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