Grünes Licht für Seequartier in Glindow: Sechs Meter hohe Lärmschutzwand geplant
Werder (Havel) - Mit einer sechs Meter hohen Lärmschutzwand soll das geplante, neue Wohnquartier am Glindowsee vom benachbarten Gelände der Firma Hako abgeschirmt werden. Damit wird den Bedenken begegnet, die das Unternehmen vor und im Bebauungsplanverfahren gegen das Wohnprojekt geäußert hat.
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Werder (Havel) - Mit einer sechs Meter hohen Lärmschutzwand soll das geplante, neue Wohnquartier am Glindowsee vom benachbarten Gelände der Firma Hako abgeschirmt werden. Damit wird den Bedenken begegnet, die das Unternehmen vor und im Bebauungsplanverfahren gegen das Wohnprojekt geäußert hat. Der Rechtsanwalt Peter Kreilinger will am Seeufer, wie berichtet, sieben bis neun Stadtvillen mit insgesamt 80 Wohneinheiten errichten. Hako hatte die Befürchtung geäußert, dass damit der Firmenstandort und die Erweiterungspläne des Unternehmens infrage gestellt werden, weil insbesondere Lärmauflagen nicht mehr erfüllt werden könnten.
Die Antwort auf die Einwände ist nun eine gewaltige Lärmschutzwand, mit der die Produktion der Kehrmaschinen bei Hako theoretisch verdreifacht werden könnte, ohne dass Lärmschutzgrenzen fürs Wohnen überschritten werden, wie es im Bebauungsplanentwurf heißt. Die Mauer ist noch etwas höher als die, die bereits auf der Hako-Seite steht – von der aber unklar ist, ob sie dort bleibt. Glindows Ortsbeirat und der Bauausschuss in Werder haben dem Entwurf des Bebauungsplans bereits einstimmig zugestimmt. Wenn auch die Stadtverordneten die Satzung beschließen, könnten Bauanträge gestellt werden.
Das etwa drei Hektar große Seegrundstück zwischen Hako und dem alten Glindower Kiez liegt seit Jahren brach. Frühere Pläne sahen einen Wohn- und Freizeitkomplex mit Marina sowie ein Seniorenheim vor, ursprünglich wollte Hako dafür einmal umziehen. Davon ist nicht mehr die Rede, für die früheren Ideen hat sich zudem kein Investor gefunden.
Deshalb soll hier jetzt dem wachsenden Bedarf an Mietwohnungen und altengerechten Wohnungen Rechnung getragen werden – zumal Schule, Kitas, Einkaufsmöglichkeiten und Ärzte in nächster Nachbarschaft vorhanden sind. Außerdem sollen auch kleine und nicht störende Gewerbeeinheiten möglich sein.
Kritik an der viergeschossigen Bauweise, die so in Glindow nicht unbedingt verbreitet ist, ist das Rathaus im Planverfahren so begegnet: Dadurch, dass auf der großen Baufläche nur wenige Einzelgebäude stehen, könne der ökologische Fußabdruck – also die Versiegelung – verringert werden, was für den Naturschutz ebenso gut sei wie für das Mikroklima. Außerdem ermögliche die Geschossigkeit, Fahrstühle für Senioren einzubauen, ohne dass die Betriebskosten allzu hoch werden. Zudem gebe es sowohl in Potsdam als auch in Werder sogar höhere Bebauung, die sich städtebaulich dennoch positiv bemerkbar macht, wie es in der Abwägung zum Planverfahren heißt.
Vom alten Kiez ist man gegenüber den ursprünglichen Plänen auf Hinweis der Denkmalschutzbehörde mit den Baugrenzen etwas abgerückt. Henry Klix
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