Potsdam-Mittelmark: Sechs Orte mit Weitblick
Von Türmen und Beobachtungsstegen ist der Naturpark Nuthe-Nieplitz hautnah zu erleben
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Potsdam-Mittelmark - Sechs Höhepunkte mit Weitblick locken jetzt zu besonderen Entdeckungstouren in den Naturpark Nuthe-Nieplitz. 1998 war der erste Beobachtungsturm bei Blankensee errichtet worden. Kürzlich wurde mit dem Steg am Riebener See das vorerst letzte Bauwerk eingeweiht.
Im Konzept des Naturparks spielen die Aussichtspunkte eine wichtige Rolle „Sie bieten ausgezeichnete Möglichkeiten, die Natur mit ihrer reichhaltigen Tier- und Pflanzenwelt zu erleben“, betont Naturparkleiter Hubertus Meckelmann. Der Landschafts-Fördervereins Nuthe-Nieplitz-Niederung veröffentlichte jetzt eine Übersicht zu allen Aussichtspunkten mit besonderen Tipps..
Einen weiten Blick auf das größte Gewässer der Nuthe-Nieplitz-Niederung bietet der Bohlensteg in der Uferzone des Blankensees. Dieser See, umgeben von einem sehr breiten Schilfgürtel, ist die Heimat von zahlreichen Haubentauchern, Kormoranen sowie Gänse- und Zwergsägern. Mit etwas Glück können See- und Fischadler beobachtet werden. Im Schilf singen Drossel- und Teichrohrsänger. Bänke auf dem Steg laden zur Rast ein. Wichtig ist, dass der Steg auch ohne Probleme mit dem Rollstuhl befahren werden kann. Besucher sollten den Parkplatz am Ruhemannsweg oder im Ortszentrum Blankensee nutzen. Von dort aus ist der Weg sehr gut ausgeschildert.
Vom Ortszentrum aus in entgegengesetzter Richtung liegt der Turm an den Ungeheuerwiesen bei Blankensee. Gut zehn Minuten Fußmarsch sind einzuplanen. Belohnt wird der Besucher mit einem schönen Rundumblick auf die Ungeheuerwiesen, den Stückener Weinberg, den Fichtenberg und den Grössinsee. Die Umgebung ist eine beliebte Vogelraststätte. Die besten Beobachtungszeiten sind deshalb im Herbst und im Frühjahr.
Erst im Juni dieses Jahres ist der neue Aussichtsturm an den Nieplitzwiesen bei Beelitz eröffnet worden. Er bietet gute Sicht zum verschilften Altlauf der Nieplitz, der in nächster Zeit teilweise wiederbelebt werden soll. Die Wiesen bieten eine besondere Blütenvielfalt und im Sommer wächst hier die seltene Herbst-Zeitlose. Zu sehen oder zu hören sind zudem Hase, Reh, Rotmilan, Turmfalke, Kuckuck und Nachtigall. Der Turm liegt direkt an der Radroute F5, etwa drei Kilometer vom Bahnhof Beelitz-Stadt entfernt. Autofahrer parken am Beelitzer Gewerbegebiet Süd, Ortsausgang Treuenbrietzen. Von dort sind es etwa 20 Minuten Fußmarsch auf dem Feldweg Richtung Wald.
Ebenfalls im Juni zum Naturparkfest wurde der Steg am Riebener See mit Beobachtungshütte eingeweiht. Sein Anblick ist gewöhnungsbedürftig, doch die mannshohe Holzverkleidung an den Seiten verhindert eine Störung der Vogelwelt. Der Riebener See ist Schlafgewässer zahlreicher Enten und Gänse. Eingebunden ist der Steg in einen schönen Rundweg um das Gewässer. Empfohlen wird das Parken am Riebener Dorfanger, dann der Straße Richtung Dobrikow 100 Meter folgen, in der Rechtskurve nach links abbiegen und der Ausschilderung folgen.
Weit über den Blankensee und ausgedehnte Feuchtwiesen kann man von der Aussichtskanzel Körziner Wiesen blicken. Vom Café „Kirschbaum“ in Körzin sind es etwa 300 Meter Fußweg auf einem Betonplattenweg in Richtung Königsgraben. Zahlreiche Wiesen- und Watvögel nutzen die Gegend als Durchzugsstattion. Ab September werden wieder besonders viele Kraniche und Nordische Gänse erwartet.
Komplettiert werden die Nuthe-Nieplitz-Höhepunkte durch den Turm am Pfefferfließ bei Stangenhagen. Die dortigen Flachseen sind bei Naturfreunden besonders wegen ihrer ganzjährigen Artenvielfalt beliebt. Seeadler und Baumfalke sind hier oft zu Gast. Empfohlen wird das Parken im Ortszentrum von Stangenhagen. Hagen Ludwig
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