Potsdam-Mittelmark: Seddiner Bürgerzentrum auf gutem Wege
Förderantrag auf Umbau des Marktes gestellt – gemeinnützige Gesellschaft in Vorbereitung
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Seddiner See - Die Gemeindeverwaltung hat jetzt die Förderanträge für den Umbau des einstigen Rewe-Marktes in Seddin eingereicht. Erste positive Signale für eine Zusage hat Bürgermeister Axel Zinke (parteilos) nach eigenem Bekunden bereits erhalten. Mit der Bestätigung der Fördermittel rechnet er Ende Januar. Dann kann die leer stehende Halle zum gemeinnützigen Dorfzentrum mit Laden, Café und Vereins-Zentrum (Dorv-Laden) umgestaltet werden.
Während die Bauarbeiten frühestens mit dem Förderbescheid beginnen können, wird parallel die Gründung einer gemeinnützigen Betreibergesellschaft vorangetrieben. Das haben die beiden beteiligten Vereine Dorf-Club Seddin (DCS) und „Pusteblume“ aus Kleinmachnow gestern bestätigt. Mögliche EU-Zuschüsse für das Seddiner Dorv-Zentrum waren an den Eingang der Anträge vor Jahresende gebunden. Diese formale Hürde hat die Gemeinde nun genommen. Erwartungsgemäß hatten auch die Gemeindevertreter in ihrer Dezember-Sitzung dem Konzept und dem Kostenplan über 770 000 Euro zugestimmt.
Der sogenannte Dorv-Laden – „Dienstleistungen mit ortsnaher Rundum-Versorgung" – soll als Modellprojekt einerseits Lebensmittelgeschäft und Café als wirtschaftliche Basis haben, andererseits als sozio-kulturelles Zentrum Anlaufstelle für Bürger und Besucher am Seddiner See werden. Die beiden Vereine teilen sich die Aufgaben.
Derzeit ist der Potsdamer Unternehmensberater Jan Steinau dabei, die Bedingungen für die gemeinnützige Trägergesellschaft vorzubereiten. „Pusteblume“ soll dann Anteile der Gesellschaft übernehmen, später ist vorgesehen, dass der DCS gleichberechtigter Anteilseigner wird. Wenn sich beide Vereine und der in Vorleistung gegangene Unternehmensberater später einig werden, könnte beim Finanzamt die Gemeinnützigkeit der Trägergesellschaft beantragt werden.
„Pusteblume“-Geschäftsführerin Kerstin Kempf-Steinau sagte den PNN, der Verein habe unabhängig von den kommunalen Förderanträgen für den Umbau selbst Anträge für Personal und Ausstattung des Ladens gestellt. Wie berichtet soll der Dorv-Laden mit mehreren, teilweise behinderten Arbeitskräften als Integrationsbetrieb aufgebaut werden. Nach Aussage von Kempf-Steinau wird der Kooperationsvertrag der Vereine derzeit von einem Anwalt ausgearbeitet. Sie rechnet noch vor Ostern mit der Unterzeichnung. Der Zeitplan sehe zum Sommer die Eröffnung des Hauses vor.
Der Dorf-Club Seddin mit seinem Vorsitzenden Michael Schmidt arbeitet an weiteren Angeboten und Nutzungsarten für den Dorv-Laden. Der Saal ist für Gymnastikkurse vorgesehen, ein Lesecafé, Fahrrad-Station, Postfiliale sowie Beratungsangebote für Senioren kann er sich vorstellen. Im Außenbereich denkt Schmidt an zwei Boule-Bahnen, wo an lauen Sommerabenden Einwohner und Sommerurlauber eine ruhige Kugel werfen können. Thomas Wendel
Thomas Wendel
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