Potsdam-Mittelmark: Seltene Einblicke in der Teltower Altstadt
Programm zum dritten Tag der offenen Höfe vorgestellt / 19 Hofbesitzer laden ein
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Teltow - In der Teltower Altstadt können die Besucher am 31.August auch hinter die historischen Fassaden blicken. Eingeladen wird zum 3.Tag der offenen Höfe. Die Organisatoren der Lokalen Agenda haben jetzt das Programm vorgestellt und sich auch diesmal wieder etwas Besonderes einfallen lassen. So wird eine Versteigerung von Nachbildungen mittelalterlicher Tongefäße um 16Uhr auf dem Marktplatz stattfinden. Dafür hat die Künstlerin Kerstin Wendland von der Kreativwerkstatt einige Steinzeugbecher mit Henkel nach einem Fundstück aus dem 14.Jahrhundert getöpfert, das bei Ausgrabungen auf dem Gelände des heutigen Bürgerzentrums geborgen werden konnte. Von Künstlerhand sind auch die Bemalungen der Gefäße, die unter anderen von Helga Schulze, Eberhard Trodler und Hans-Jürgen Brauer stammen. Seinen hoheitlichen Segen wird „Friedrich der Große“ alias Hermann Lamprecht zur Versteigerung geben. Der Monarch hat zudem geplant, zwei Ansprachen von der Freitreppe des Alten Rathauses an sein Volk zu halten. Führungen durch die Altstadt bietet an diesem Tage der Heimatverein an, und im Hof des Heimatmuseums kann traditionelles Zimmermannshandwerk besichtigt werden.
Auch beim Motto des diesjährigen Hoftages fühlten sich die Organisatoren ganz dem Erbe verpflichtet: Altstadt Teltow – Anno dazumal. Vor allem musikalisch geht es auf Reise in die Vergangenheit. Während Kantor Torsten Metzner zu Orgelmusik in die Andreaskirche laden wird, ziehen der Männerchor „Eintracht“, der A-capella-Chor „Kontrapunkt“, die „Baseler Musikanten“ und das „Forellentrio“ durch die Höfe. Auch Teltower Grundschüler werden am Zickenplatz ihr musikalisches Können zeigen, und aus der Galerie von Dieter Leßnau wird afrikanische Instrumentalmusik tönen. Etwas ruhiger geht es bei einer Lesung in der Ritterstraße zu.
Insgesamt werden 19 Hofbesitzer zwischen Potsdamer und Badstraße die Pforten öffnen. Schon jetzt haben sich 40 Standbetreiber angemeldet. Hinter den Holztoren können Besucher zwischen Nussbäumen und blühenden Stauden viele der aufwändig sanierten Höfe bewundern. Ganz so beschaulich wie jetzt ging es in der Altstadt bei den Ackerbürgern anno dazumal jedoch nicht zu. Vor allem in der Erntezeit rasselte beim Korndreschen die Windfege, während im Hof nebenan der Breitdrescher knatterte. Einige der alten Nutzungsstrukturen sind noch auf mehreren Altstadthöfen erhalten geblieben. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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