Potsdam-Mittelmark: Seniorenbeirat in Stahnsdorf vor Problemen Gründung verzögert sich trotz großen Interesses
Stahnsdorf - Im diesem März sollte der Stahnsdorfer Seniorenbeirat gebildet werden. Jetzt aber sieht es so aus, als würde sich das Vorhaben noch etwas verzögern.
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Stahnsdorf - Im diesem März sollte der Stahnsdorfer Seniorenbeirat gebildet werden. Jetzt aber sieht es so aus, als würde sich das Vorhaben noch etwas verzögern. Der Grund ist unter anderem die Diskussion um das Vorschlagsrecht für die Mitglieder. Laut Satzung der Gemeinde werden die von den einzelnen Fraktionen vorgeschlagen und anschließend offiziell von der Gemeindevertretersitzung benannt. Doch nicht alle Senioren wollen sich an eine Partei binden und würden eine Nominierung etwa durch die Volkssolidarität vorziehen.
Zudem haben bisher nur SPD, Linke und die Wählergemeinschaft „Bürger für Bürger“ (BfB) ihre Kandidaten benannt. „CDU und Grüne sollten jetzt nachziehen“, findet Gerhard Kleinke, der sich seit Langem für einen Seniorenbeirat im Ort einsetzt. Die Mitgliederzahl des Gremiums ist auf insgesamt sieben Aktive beschränkt, das Interesse der Senioren im Ort sei aber weitaus größer, so Kleinke. Offen ist bislang auch noch, wo der Seniorenbeirat sein Büro eröffnen soll. Für Kleinke ist allerdings klar, dass die Anlaufstelle in der Dorfmitte liegen soll. Leer stehende Wohnungen gebe es dort schließlich. Dort sollen Ältere vor allem beim Ausfüllen von Anträgen unterstützt werden. „Wenn etwa eine Behandlung von der Krankenkasse abgelehnt wird, können wir dabei helfen, rasch Widerspruch einzulegen“, erklärt Kleinke. Langfristig wäre es allerdings schön, ein Mehrgenerationenhaus im Ort zu etablieren, so der Rentner. Sein Mitstreiter Franz Neudert betreibt bereits einen Computerklub für Senioren. Für den Beirat will er als erstes eine eigene Homepage einrichten.
Auch in Teltow laufen derzeit Vorbereitungen zur Gründung eines Seniorenbeirats. SPD-Ortsvereinsvorsitzender Wolf Stein ist überzeugt: Bei über 6000 Teltowern über 65 Jahre ist eine politische Vertretung dieser Gruppe unabdingbar. Bei einer Senioren-Zukunftswerkstatt im vergangenen November hatte sich ein Kreis von etwa 15 Interessierten gefunden, die sich politisch engagieren wollen. Einige könnten sich auch vorstellen, für ein politisches Amt zu kandidieren, so Stein. Konkrete Schritte wie in Stahnsdorf stehen hier aber noch aus. „Sinnvoll wäre es, die Wahl des Beirats etwa mit der des Bundestags 2013 zusammenzulegen“, so Stein. Nur so könne eine kritische Masse an Wählern erreicht werden. Ariane Lemme
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