zum Hauptinhalt
Sicher und friedlich. Promillestreifen beim Baumblütenfest in Werder.

© tom

Baumblütenfest: Sicherheit hat oberste Priorität

In Werder ist man sich weitgehend einig, dass es beim Blütenfest keinen Agenturwechsel geben soll

Stand:

Werder (Havel) - Oberste Priorität hat die Sicherheit. Mit dieser Begründung wird es wohl keinen Agenturwechsel beim Baumblütenfest in Werder geben, das Rathaus und die Stadtverordneten möchten an der Horn & Co Show- und Veranstaltungsservice und der Wohltat Entertainment GmbH festhalten. Die vierjährige Konzession mit der Arbeitsgemeinschaft, die das Blütenfest seit Jahren im städtischen Auftrag ausrichtet, wird nach dem nächsten Fest auslaufen. Im Sozialaussschuss am Dienstagabend war man sich weitgehend einig, dass sie um fünf Jahre verlängert wird.

„Unser Schwerpunkt für das Blütenfest hat sich seit der Loveparade in Duisburg auf das Thema Sicherheit verschoben“, sagte Werders 1. Beigeordnete Manuela Saß. Im Juli 2010 waren 21 Menschen im überfüllten Eingangstrichter der Veranstaltung gestorben. Das Rathaus hatte damals das Sicherheitskonzept für das Blütenfest überarbeitet und vom TÜV Rheinland erfolgreich überprüfen lassen, besonders die Inselbrücke als Haupteingang des Festes war ein Thema.

„Wir halten für alles, was passiert, den Kopf hin“, so Saß. Die Verantwortung könne das Rathaus nur mit einem Partner übernehmen, auf den 100-prozentig Verlass ist. Gemeinsam mit Horn und Wohltat sei ein Sicherheitskonzept erstellt worden, das „seinesgleichen sucht“, sagte Saß. „Wir können uns darauf verlassen, dass die Festlegungen greifen. Wir haben das sichere und friedliche Fest bekommen, wie es alle wollen.“

CDU-Fraktionschef Hermann Bobka würdigte, dass auch das Niveau des Blütenfestes in den vergangen Jahren gestiegen sei. Sigmar Wilhelm (Freie Bürger) lobte, dass sich Horn und Wohltat auf alle Wünsche der Stadt eingelassen hätten. Das ideale Fest, befand Sozialausschussvorsitzender Gerhard Opitz (CDU), werde es ohnehin nicht geben. „Jede Blüte ist der Versuch, es besser zu machen. Horn und Wohltat sind willig und erfahren genug, daran weiterzuarbeiten.“

Ilona Klapper (Grüne) warf ein, ob eine Neuausschreibung des Festes nicht auch frischen Wind und neue Ideen bringe. „Es ist die Frage, ob ohne diesen Druck überhaupt noch an inhaltlichen Konzepten gefeilt wird.“ Die Meinung wurde im Sozialausschuss nicht geteilt. Die Vertragsverlängerung heiße nicht zwangsläufig, dass auch inhaltlich alles beim Alten bleibt, wie Manuela Saß betonte. Weil die Eisenbahnstraße nächstes Frühjahr eine Baustelle sein wird, müsse man ohnehin über Veränderungen nachdenken.

In den vergangenen beiden Jahren waren die Besucherzahlen des Blütenfestes deutlich gesunken, ohne dass das Rathaus interveniert hätte. Auch im Sozialausschuss war davon die Rede, dass man kein Fest der Superlative mehr wolle. Allerdings müsse man darauf achten, dass „die Blüte“ noch finanzierbar bleibe, gab die 1. Beigeordnete zu bedenken. „Das Technische Hilfswerk, die Ordnungskräfte, die sanitären Einrichtungen, der Notarzt, die Stadtreinigung – das ist alles nicht billiger geworden.“

Laut Saß sei die Stadt zur Ausschreibung der Dienstleistungskonzession nicht verpflichtet – schließlich bezahle man nichts für das Fest an die Agenturen. „Der Konzessionär trägt das finanzielle Risiko.“ Henry Klix

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })