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Potsdam-Mittelmark: Sieben auf einen Streich

Wildschweine unterwegs – die Jagd ist eröffnet

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Wildschweine unterwegs – die Jagd ist eröffnet Kleinmachnow/Stahnsdorf - Am Zehlendorfer Damm in Kleinmachnow holten sie schon Blumenzwiebeln aus der Erde. Und kürzlich haben sie die Rasenflächen auf dem Deponie-Hügel am Stolper Weg kräftig aufgewühlt. Die Schwarzkittel sind unterwegs. „Sie sind ständig präsent", berichten Anwohner aus dem benachbarten Neubaugebiet. Für die Anlieger im Kleinmachnower Fashion-Park und besonders für Olaf Ihlefeldt, Verwalter auf dem Südwest-Kirchhofes in Stahnsdorf, sind die Wildschweine ein Ärgernis. „An die Gräber gehen sie nicht, aber an den Randflächen verursachen sie starke Schäden", so seine Feststellung. Was hilft dagegen? Derzeit wird am Friedhofsgelände ein neuer Wildschutzzaun angelegt, aber der Friedhofsverwalter, der zugleich Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Stahnsdorf/Kleinmachnow ist, setzt auch auf die Hilfe der Jäger. Auf dem Friedhofsgelände haben die Schützen kürzlich acht Wildschweine erlegt, dazu auch noch drei Rehböcke. Jagdpächter Hans Diwiszek wird den 8. September in guter Erinnerung behalten: „An dem Tag habe ich in Dreilinden sieben Wildschweine geschossen, darunter einen 115 Kilogramm schweren Keiler". Für die nächste Zeit sind bereits weitere Jagdtermine festgelegt. Am 30. Oktober ist auf dem Friedhofsgelände eine Treibjagd angesetzt, im November folgt eine Drückjagd. Dann ist auch für das weibliche Rehwild die Schonzeit vorbei. Rehe verursachen durch den Verbiss an Pflanzen und Gehölzen großen Schaden. Wo kommen die Tiere her, wo haben sie ihre Einstandsgebiete? „Die Wildschweine wechseln auf dem ehemaligen Grenzstreifen bei Dreilinden", meint Güterfeldes Revierförster Bernd Krause. Dieser Streifen ist inzwischen schon wieder bewaldet und dort kommt es zum Austausch zwischen Tieren aus dem Grunewald, dem Zehlendorfer Forst und aus der Parforceheide. Olaf Ihlefeldt weiß, dass Schwarzkittel auch den Teltowkanal durchschwimmen, Jagdpächter Diwiszek ist der Meinung, dass sie über die neue Autobahnbrücke am Europark Dreilinden ihren Weg nach Kleinmachnow und Stahnsdorf suchen. Heinrich Kieso, Leiter der Revierförsterei Dreilinden am Bahnhof Wannsee, glaubt nicht so sehr daran und hält dagegen: „Die Autobahn ist eine natürliche Grenze“. Wie auch immer: Die Schwarzkittel sind da und deshalb ist die Jagd nötig. Wie auch auf die Rehe, die sich auch in der hiesigen Gemarkung wohl fühlen und vermehren. Georg Jopke

Georg Jopke

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