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Benefizspiel: Sieg für Hertha, Gewinn für die Lebensrettung

Bekannte Fußballer wie Michael Preetz, Andreas Thom oder Axel Kruse zeigten in Werder ihre Tricks für einen guten Zweck: Die Einnahmen werden dem Projekt „Lebensretter auf dem Fußballplatz“ zugute kommen.

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Werder (Havel) - Viele Tore, schöne Tricks und vollen Einsatz sahen exakt 505 Zuschauer beim Spiel des Werderaner FC gegen die Traditionself von Hertha BSC. Mit 4:3 gewannen die Altstars, doch das Ergebnis war nur zweitrangig. Die Einnahmen werden dem Projekt „Lebensretter auf dem Fußballplatz“ zugute kommen. Die Idee geht auf den Potsdamer Kardiologen Hartmut von Amelen zurück. Selbst aktiver Kicker beim Nordberliner FC, musste er selbst einmal auf dem Fußballplatz Erste Hilfe leisten. Ein Spieler der Gegenmannschaft war mit einem Herzstillstand zusammengebrochen.

„Wir wollen mit dem Projekt erreichen, dass in jeder Mannschaft wenigstens ein Spieler eine Ausbildung in der Herzdruckmassage erhält“, erklärte Thomas Regorius von der AOK Nordost, die das Projekt initiiert hat. Ein Seminar kostet etwa 250 Euro. Der gute Zweck stand für alle im Vordergrund. Beigeordnete Manuela Sass freute sich zudem über die Aufmerksamkeit für die Stadt. „Wir sind immerhin seit 2004 Partnerstadt des Hauptstadtclubs“, erinnert sie an die langjährige Tradition. Bei André Siegel und Robert Jenner war die Aufregung sportlicher Natur. Für die beiden Werderaner Spieler war die Zielvorgabe klar. „Hauptsache nicht verlieren“, so der 25-jährige Jenner. Er erinnert sich noch an den Besuch der Profimannschaft von Hertha vor sechs Jahren, damals gewannen die Berliner 9:0. Gestern liefen zwar Spieler mit vertraut klingenden und gar berühmtem Namen auf, doch alle sind schon außer Dienst. Die Hertha-Traditionsmannschaft um Michael Preetz, Andreas Thom und Axel Kruse gab sich die Ehre. Für Axel Kruse war das Ergebnis zweitrangig. „Wir treten für eine gute Sache auf, das zählt“, so der jetzige Fußballkommentator. René Tretschok wollte es so nicht stehen lassen. „Wir spielen auf Sieg“, kündigte der Alt-Herthaner an.

Die Aufregung merkte man den Ballkindern ebenfalls an. Ob in den blau-weißen oder den grünen Trikots, alle aus den Jugendmannschaften des WFC, dessen Jugendabteilung etwa 250 Mitglieder zählt, Marla Gaudlitz war das einzige Mädchen unter den Kindern. Die Achtjährige durfte an der Hand von Michael Preetz auflaufen.

WFC-Präsident Klaus-Dieter Bartsch freute sich schon in der Pause, der AOK einen Scheck in Höhe von 1500 Euro übergeben zu können. Damit können immerhin acht Kurse zur Lebensrettung finanziert werden. „Ich bin stolz auf Euch", dankte er den Besuchern. Da lag die eigene Mannschaft mit 1:2 zurück. Ein Rekord wurde auf jeden Fall gebrochen: „Die 400 Bratwürste sind schon ausverkauft“, sagte der Stadionsprecher. Dass Hertha 4:3 gewann – die Tore schossen Preetz, Covic und Tretschok (2) – war nebensächlich. Als Dank konnten die Berliner eine Tüte mit typischen Produkten der Havelstadt mit nach Hause nehmen. Die Werderaner hatten ein schönes Fußballspiel gesehen.

Andreas Koska

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