Gemeindehaus in Kleinmachnow: Siegerentwurf: So soll das neue Gemeindehaus aussehen
Siegerentwurf für neues Kirchengemeindehaus in Kleinmachnow gekürt: Er erinnert etwas an einen alten Reitstall und fügt sich in das Gesamtensemble ein, urteilt die Jury.
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Kleinmachnow - Die Kleinmachnower evangelische Kirchengemeinde ist dem Neubau ihres Gemeindehauses mit Kirchsaal einen großen Schritt näher gekommen: Zum Abschluss eines Architekturwettbewerbs hat eine neunköpfige Jury aus Architektur-Fachleuten, Kirchenvertretern und einem Vertreter des Landesdenkmalamtes am 12. März nach ganztägiger Sitzung den Sieger gekürt. Etwa 100 Gäste waren dazu in die Auferstehungskirche gekommen. Den ersten Preis erhielt das Büro Christopher Kühn und Markus Löffler für einen Backsteinbau, der in seiner Kubatur etwas an einen historischen Reitstall erinnert.
Jurychefin Petra Kahlefeldt hob hervor, dass der Entwurf ein „schlüssiges Gegenüber“ für die historische Dorfkirche sei und das frühere Gutshausensemble im alten Dorfkern weiterdenke. „Bestehendes wird aufgenommen und in die Zukunft hineingedacht.“ Kahlefeldt lobte die Typologie des Satteldachhauses und den Wunsch, sich „ins alte Dorfensemble hineinzubegeben“. Sieben Büros hatten an dem Wettbewerb teilgenommen, einen zweiten Preis gab es für das Büro Heidenreich Springer, dessen Entwurf durch ein trogförmiges Dach auffiel. Außerdem gab es einen Anerkennungspreis für das Büro Kleyer-Koblitz-Letzel-Freivogel. Als Preisgeld stellte die Kirchengemeinde 22.000 Euro bereit, weitere 8000 Euro, die auf die teilnehmenden Büros jetzt als Aufwandspauschale verteilt werden. Architektur-Professorin Kahlefeldt erklärte, dass sämtliche Teilnehmer sehr gute Arbeiten abgeliefert hätten.
Charmanter Entwurf, der sich sensibel einfügt
Pfarrer Jürgen Duschka sprach von einer gelungenen Juryentscheidung. Kühn und Löffler hätten einen „charmanten Entwurf“ geliefert, der sich sensibel ins geschichtsträchtige Areal einfüge. Duschka sprach von einer „Initialzündung zur Wiederbelebung des Grundstückes“. Der Neubau sei wegen der wachsenden Zahl an Kirchengemeindemitgliedern nötig geworden. Mit 1000 Quadratmetern werde dort fast die doppelte Nutzfläche der Auferstehungskirche bereitstehen. Im erweiterten Kirchsaal können 150 Gäste mehr als im alten untergebracht werden. 50 Parkplätze sind geplant.
Laut Duschka geht es jetzt an die Feinplanung. „Wir müssen genau schauen, ob der Entwurf alle unsere Anforderungen erfüllt.“ Möglicherweise gebe es noch Anpassungen. Duschka hofft, dass dann in der zweiten Jahreshälfte ein Bauantrag gestellt werden kann. Sein Wunsch wäre, dass nach Vorarbeiten und den archäologischen Untersuchungen im Frühjahr 2016 Grundsteinlegung ist. Der Neubau soll 2,5 bis drei Millionen Euro kosten.
Entwurf könne sich sehen lassen
„Was die Architekten heute vorgestellt haben, kann sich sehen lassen“, sagte die Vorsitzende des Gemeindekirchenrats, Cornelia Behm. Die gestellte Aufgabe sei nicht leicht gewesen: Viel Raum auf kleinster Fläche mit anspruchsvollem Energiekonzept, eingepasst in das Alte Dorf. „Besonders in diesem Punkt überzeugte der Siegerentwurf die Vertreter der Kirchengemeinde und ihre Gäste.“
Der Neubau mit Gemeindesaal in seiner Mitte soll parallel zum Zehlendorfer Damm entstehen. Im Gewinnerentwurf ist die Dachtraufe an der Straßenseite, eine Dachgaube erstreckt sich fast über die ganze Gebäudelänge. Im Erdgeschoss der Straßenseite würde sich nur ein Schmuckfenster befinden. Das Fenstermosaik zum Thema Auferstehung des Kleinmachnower Künstlers Herbert Sander soll vom alten Kirchenstandort mit in den Neubau ziehen. Weitere Fensterfronten sollen sich an den drei Gutsparkseiten befinden. Der Gemeindesaal soll sich über beide Stockwerke erstrecken und zum Park hin durch das Foyer auf bis zu 400 Plätze erweitern lassen. An den beiden Giebelseiten des Gebäudes sollen in zwei Geschossen Gemeinderäume den Gemeindesaal flankieren.
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