zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Skelettstücke bei Caputh gefunden Knochen stammen vermutlich von Gefallenen

Schwielowsee - Ein Spaziergänger hat am Dienstag in einem Waldstück zwischen Caputh und der B 2 Teile eines menschlichen Skeletts entdeckt. Dabei soll es sich um einen Oberschenkelknochen handeln.

Von Eva Schmid

Stand:

Schwielowsee - Ein Spaziergänger hat am Dienstag in einem Waldstück zwischen Caputh und der B 2 Teile eines menschlichen Skeletts entdeckt. Dabei soll es sich um einen Oberschenkelknochen handeln. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, haben Kriminaltechniker daraufhin eine umfangreiche Suche am Fundort am Caputher Heuweg gestartet. Dabei sind sie auf weitere 30 Knochenteile gestoßen. Nach ersten Erkenntnissen sollen sie bereits seit einigen Jahrzehnten an dieser Stelle im Erdreich liegen. Ein Todesermittlungsverfahren soll jetzt Aufschluss geben.

Während der Ausgrabung am Mittwoch mussten massive Baumwurzeln aus der Erde entfernt werden, um an die Skelettstücke zu kommen. „Die Knochen sind etwa 50 bis 60 Jahre alt“, schätzte Polizeisprecher Falko Ditscher am Donnerstag gegenüber den PNN. Sie würden zudem von mehreren Menschen stammen. „Vermutlich von Gefallenen aus dem Zweiten Weltkrieg.“ Das Gebiet war während der letzten Kriegstage stark umkämpft.

Auch das Brandenburgische Landesinstitut für Rechtsmedizin in Potsdam, das die Skelettstücke jetzt untersucht, bestätigte, dass Funde menschlicher Knochen in Brandenburg sehr häufig seien. „Etwa einmal im Monat analysieren wir solche Funde“, sagte der Rechtsmediziner Jürgen Becker den PNN. Meistens würden die Knochen über 50 Jahre alt sein und von Kriegsgefallenen stammen. Das ungefähre Alter der Knochen könne ziemlich schnell festgestellt werden: „Wenn noch Weichteile anhaften, dann sind sie unter zehn Jahre alt und ermittlungstechnisch relevant“, erklärte Becker.

Schwieriger gestalte sich indes die Ermittlung der genauen Todesursache. „Es ist äußerst schwierig, an den Knochen zu erkennen, woran ein Mensch gestorben ist“, sagte der Rechtsmediziner den PNN. Meist würden Funde des Schädels weiterhelfen. Daran könnten zum Beispiel Verletzungen durch Waffen festgestellt werden.

Am heutigen Freitag werden die Knochen aus dem Caputher Waldstück im Landesinstitut für Rechtsmedizin untersucht. Das Rechtsgutachten werde dann weitere Informationen liefern. Sollten die Skelettstücke tatsächlich von Kriegsgefallenen stammen, sollen sie an die Kriegsgräberfürsorge übergeben werden. Eva Schmid

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })