Potsdam-Mittelmark: So schön kann Schule sein
Saniertes Oberstufenzentrum in Werder wurde gestern eingeweiht
Stand:
Saniertes Oberstufenzentrum in Werder wurde gestern eingeweiht Werder - Nach dem Weg zum Oberstufenzentrum gefragt, wissen drei echte Werderaner nicht, ob und wo es so etwas in der Stadt geben sollte. Dabei ist das OSZ nicht neu, sondern wurde als Platte bereits 1970 gebaut – neben der inzwischen etwas herausgeputzten Bismarckhöhe. Heute gibt es dort allen Grund zum Feiern. Der Bau zeigt sich in schönsten Herbstfarben und im Glastrakt wimmelt es vor halb- und ganz erwachsenen Menschen. Die Jungen haben die Ränge eingenommen, die Älteren stehen im Parkett. Den Schülern scheint der Platz auf den Rängen des neuen Glasanbaus ausnahmslos gut zu gefallen. Und sie genießen es, im wahrsten Sinne des Wortes, im Mittelpunkt des Interesses lokalpolitischer Prominenz zu stehen und können denen auch auf die leicht ergrauten Häupter sehen. Das macht beste Laune. Die Schüler haben mit Schuljahresstart und vor dem heutigen Tag längst vom neuen OSZ Besitz genommen: Melanie Ruhs (18/Abiklasse ) betont, dass sie mit ihrer Klasse immerhin noch den alten Schulbau „Erfurt“ gekannt habe. Sie sei „stolz auf die doppelte Erfahrung“. Sie weiß sogar, dass eben jetzt die Bauphase soweit abgeschlossen werden musste, damit keine Fördermittel verfallen. Melanie wird nach dem Abi in England studieren. Auch die anderen Schüler wie Maria, Anika, Cindy, Uwe und Nadine loben „ihren Designer“, der wie sich herausstellt, der Architekt des Baus ist und seit 1998 das Gesamtkonzept als pädagogisch-funktionale Einheit zusammen mit Kreis, Kommune und Schule verantwortet. Der etwas sterile und vor allem uniforme, aber durchaus zweckmäßige Schultyp Erfurt wurde ähnlich wie beim Gymnasium in Michendorf als Grundlage für einen raumvergrößernden Umbau optimal genutzt. Der attraktive Glasbau wurde vor den Altbau gesetzt, so dass alle Quergänge dort wegfallen konnten und die 19 Klassenräume größer wurden. Auch die Lehrerräume und die Fachbereiche profitieren davon. Fließend gehen diese Bereiche in den Kommunikationsbereich über, der heute für die Übergabe gleich öffentlich genutzt wird. Landrat Lothar Koch betont in seiner Laudatio, dass Vertreter der Bauherren, Fachplaner und die Nutzerschaft eine kluge, gute Zusammenarbeit geleistet haben. 49 Firmen des Handwerks seien am Umbau bzw. Bau beteiligt gewesen. Es sei zudem eine wirklich logistische Leistung gewesen, die Vielzahl der kleinteiligen Lose für Bau, Technik, Ausstattung und Außenanlagen zu koordinieren und zudem die rund 800 Schüler täglich auf Ausweichorte oder in Containern zu dirigieren oder schon fertig gestellten Räumen unterzubringen. Der Umbau erfolgte immerhin bei laufendem Schulbetrieb und forderte von Allen ein Höchstmaß an Flexibilität und Konzentration. Bürgermeister Werner Große freute sich sichtlich, erinnerte sich an seine Oberschulzeit und verwies auf die Großzügigkeit der Räume, die Ausstattung und die attraktiven Außenanlagen, zu der auch ein neuer Sportplatz gehört. Alles in allem sind alle Beteiligten hochzufrieden. Bereits im nächsten April wird das Oberstufenzentrum wieder in tätige Unruhe versetzt – da beginnen die Umbauten der Internatsgebäude und der Umbau in Groß Kreutz. Die Werderaner haben wieder ein großes zukunftsträchtiges Stück gemeinsamer Arbeit geleistet, auf das sie stolz sein können.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: