Potsdam-Mittelmark: Sohn am Herd
Generationswechsel in Kleinmachnower Institution
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Kleinmachnow – 51 Ausflugslokale, Restaurants und Kneipen aus Potsdam und dem Umland haben im neuerlichen Wettbewerb „Potsdamer Gastlichkeit“ den Test bestanden und können sich nun mit der Ehrenplakette schmücken. Darunter das Eiscafé am Kleinmachnower Uhlenhorst, direkt neben den Kammerspielen, das sich auch als Speiserestaurant einen guten Namen gemacht hat.
Guter Grund zur Freude bei der Besitzerfamilie Peter und Renate Klassen: Von den beim Test 100 möglichen Punkten haben sie 94,1 geholt. Besonderen Anteil daran hat Sohn Michael, 23 Jahre alt, der nach der Koch-Ausbildung in einem namhaften Berliner Haus nun als Juniorchef in der heimischen Küche die Kelle schwingt und in absehbarer Zeit den Familienbetrieb übernehmen will. Es wird dann die vierte Generation sein, die den Kleinmachnowern und den Besuchern Gaumenschmaus in gepflegter Atmosphäre bietet.
Dass in der Küche die Jahreszeiten eine Rolle spielen, wissen die Gäste schon aus der „Spargelkarte“ und der „Pfifferlingskarte“, in der Weihnachtszeit werden nun Gänsekeulen weit oben stehen. Und noch mehr: Michael plant wöchentliche Aktionen und eine winterliche Eiskarte. Ein besonderes Erlebnis will der sprudelnde Schokoladenbrunnen bieten, der an jedem Adventssonntag aufgestellt wird und aus dem die Gäste mit Hilfe von Baumkuchen- und Obstspießen naschen können.
Den Anfang dieser Gasthaus-Chronik bildet der 1951 von dem aus Sachsen gekommenen Karl Müller eröffnete schlichte Eisladen an der Karl-Marx-Straße. Bald darauf erfolgte der Umzug in den kleinen Neubau im Uhlenhorst, wo 1964 seine Nichte Anni Klassen zur Chefin des Hauses wurde, das nun den Titel „Eiskonditorei“ führte. Es blieb bis 1983 ein Saisonbetrieb mit Kaffee und Kuchen, der bald auch schon Köstlichkeiten aus dem „delikat“- Warenangebot bereit hielt. 1977 hatte Peter Klassen, ursprünglich Elektromonteur, nach erfolgreicher Gastronomieausbildung von Mutter Anni das Geschäft übernommen und das Haus fortan ausgebaut.
Die große Zeit kam mit der Wende. 1990 bekam Peter Klassen die Erweiterungserlaubnis mit der Schankgenehmigung. Nach dem Bau des großen Geschäftsensembles an der Karl-Marx-Straße war der Uhlenhorst keine Durchgangsstraße mehr, es entstand ein Umfeld zum Schlendern und damit auch zur Einkehr. „Das war gut für unsere Entwicklung“, blickt Peter Klassen auf die Zeit zurück. Und die Zukunft? „Michael hat seine Augen und Ohren überall“, beurteilt er seinen Sohn und Nachfolger, für den das Qualitätssiegel „Potsdamer Gastlichkeit“ Ansporn und Auftrag ist. Jo
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