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Auch für die Mittelmark eine Option: In modernen Solarparks werden sogenannte Solar-Mover eingesetzt, die dem Sonnenstand nach geführt werden und dadurch eine wesentlich höhere Leistung erzielen.

© Thomas Lohnes/ddp

Von Hagen Ludwig: Solarpark-Visionen für Werder

Landrat Koch stellte gestern 25 mögliche Standorte für Fotovoltaikanlagen in der Region vor

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Potsdam-Mittelmark - Dort wo eigentlich große Lagerhallen im Werderaner Magna-Logistikpark gebaut werden sollen, könnte alternativ bald auch ein Solarpark entstehen. Das unvollendete Gewerbe gebiet direkt am Autobahn anschluss Werder/Groß Kreutz ist einer von 25 möglichen Standorten für große Foto voltaikanlagen in der Region Havelland-Fläming, die gestern von Landrat Lothar Koch (SPD) der Presse vorgestellt wurden. Weitere vorgeschlagene Gebiete im Potsdamer Umland liegen am Autobahndreieck Werder sowie an der Deponie Deetz.

Laut einer Analyse der Regionalen Planungsgemeinschaft würden sich 0,5 Prozent des Gebietes Havelland-Fläming für die Errichtung von großflächigen Fotovoltaikanlagen eigenen. Damit könne relativ schnell ein wichtiger Beitrag zur Energiestrategie des Landes geleistet werden, so Koch. Danach sollen bis zum Jahr 2020 insgesamt 20 Prozent des Primärenergieverbrauchs durch erneuerbare Quellen gedeckt werden.

Der in Werder für die Wirtschaftsförderung zuständige 1. Beigeordnete Hartmut Schröder (CDU) wusste gestern allerdings noch nichts davon, dass die Regionalplaner zwei Werderaner Gebiete als mögliche Fotovoltaikstandorte vorschlagen. „Grundsätzlich sind wir für solche Dinge offen“, sagte Schröder. Zu erst müsste jedoch mit den Eigentümern der Flächen gesprochen werden – dann seien die Gremien der Stadtverordneten versammlung einzubeziehen. Am Werderaner Magna-Park haben die Regional planer immerhin eine Freifläche von 38 Hektar für Solaranlagen erkannt. Das entspricht etwa dem Ausmaß von 50 Fußballfeldern. Für das Gebiet am Autobahndreieck Potsdam sind sogar 63 Hektar angegeben.

In anderen Gegenden von Havelland und Fläming scheinen die Pläne schon ausgereifter. Der erste Solarpark der Region wird derzeit auf dem Gelände einer ehemaligen Munitionsfabrik bei Treuenbrietzen errichtet. Für fünf weitere Gebiete seien bereits Bebauungspläne im Verfahren, sagte der Leiter der Regionalen Planungsstelle, Harald Knauer gestern. Dazu zählen ein Areal in Brandenburg an der Havel (53 Hektar), eine Konversionsfläche in Jüterbog, Neues Lager (88 Hektar), ehemalige Rieselfelder bei Luckenwalde (49 Hektar), der einstige Flugplatz Nauen (106 Hektar) und Feldheim Ost bei Treuenbrietzen (142 Hektar).

Vor allem raten die Planer potenziellen Investoren dazu, sich auf alte aufgebene Militär- und Industrieflächen zu konzentrieren. Vorgeschlagen werden aber auch bereits erschlossene Gewerbegebiete, die bisher noch nicht ausgelastet sind. Zusammengefasst wurden alle Standorte auf einer Karte, die gestern von den Regionalplanern ins Netz gestellt wurde. Für Fotovoltaikanlagen nicht empfohlen wird das Areal an der L40 zwischen dem Teltower Ortsteil Ruhlsdorf und Güterfelde. Hier gab es bereits Pläne für eine 27 Hektar große Freilandsolar anlage, die allerdings mehrheitlich von den Stadtverordneten abgelehnt wurden. Nach Einschätzung der Regional planer werde dieses Areal ebenso wie die angrenzenden Riesel felder als Freiraum in dem ansonsten sehr dicht besiedelten Gebiet benötigt.

Weitere Informationen im Internet:

www.havelland-flaeming.de

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