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Potsdam-Mittelmark: Solo im Flussviertel

Stadtverordnete verärgert über zähen Straßenbau

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Teltow - Beim Straßenausbau drehe man sich nur im Kreis, befand der Teltower Hauptausschuss auf seiner jüngsten Sitzung. Anlass für diesen Unmut war ein Vorschlag des Bauamtes, die Mainstraße allein auszubauen statt im Komplex mit Friedens- und Havelstraße. Denn noch immer ist nicht geklärt, ob die in diesem Bereich befindliche Regenwasserleitung genutzt werden kann.

Die Leitung wäre jedoch eine sinnvolle Alternative zu den bislang favorisierten Mulden. Der Abfluss von Niederschlagswasser über das Rohrsystem wäre auch vielen Anwohnern lieber, wie einige von ihnen auf den Zuschauerbänken mit Beifall dokumentierten. Zudem sei die Rohrleitung bereits mit einer Kamera befahren worden, hieß es dazu vom Bauamt. Verwundert konstatierte daher Frank Fromm (SPD) im Hauptausschuss, dass noch immer keine Erkenntnisse über den Zustand des Rohrsystems vorliegen würden. Von der Verwaltung erfuhr das Gremium, dass eine aktuelle Kamerafahrt noch ausstehe, die letzte sei vor Jahren durchgeführt worden und könne nicht zur Einschätzung hinzugezogen werden. Folglich sei auch nicht klar, ob eine Nutzung des Rohrsystems möglich ist und wie viel Geld vielleicht eine Sanierung koste. Da aber von dieser Untersuchung abhängt, für welche Variante sich die Stadtverordneten entscheiden, bleibt fraglich, wann die beiden Straßen ausgebaut werden können.

Vorerst gab es nur für den Ausbau der Mainstraße grünes Licht. Den Ärger fasste SPD-Fraktionschef Berndt Längrich zusammen: „Es darf doch nicht sein, dass es immer länger dauert, ehe ein Ausbaubeschluss gefasst werden kann.“ Auch den anderen Fraktionen wäre lieber, alle drei Straßen würden gleichzeitig ausgebaut, um endlich das Gebiet im Flussviertel komplett zu haben. Diesen Unmut könne er zwar verstehen, räumte Bauamtsleiter Bernd Wiebrecht ein, aber seit Jahresanfang herrsche im Bauamt Ausnahmezustand in Sachen Personal und die geforderte Aufgabe sei daher nicht zu schaffen gewesen.

Eine Debatte zur Mainstraße hatte es auch im Bauausschuss gegeben, da die Kosten für den in der Mitte liegenden Mainplatz auf die umliegenden Grundstückseigentümer aufgeteilt werden sollen. Das wären pro Grundstück 6100 Euro, während sich die Kosten in der Havelstraße auf 4200 Euro und in der Friedensstraße auf 3500 Euro belaufen würden. Die Bewohner der Mainstraße kündigten deshalb an, die Anteile für das stadteigene Grundstück nicht zahlen zu wollen. Auch der SPD-Stadtverordnete Frank Fromm warnte im Bauausschuss davor, den Bürgern diese Kosten aufzubürden, da die Rechtmäßigkeit auch gerichtlich eingeklagt werden könne. Um den Anwohnern die Kosten zu ersparen, schlug Eberhard Adenstedt (CDU/Grüne) vor, den Mainplatz als Grünausgleichsfläche auszuweisen. Auf PNN-Anfrage in der Kämmerei sagte Mitarbeiterin Sylvia Schur, dass man diese Kostenbeteiligung erst rechtssicher prüfen müsse. Ob die Bürger Kosten für den Mainplatz mit übernehmen sollen, werde frühestens auf der Anliegerversammlung bekannt gegeben, so Schur. K. Graulich

K. Graulich

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