zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Sonnenfang hinter Ruhlsdorf

Auf 20 Hektar soll eine Photovoltaikanlage im kommenden Jahr entstehen

Stand:

Teltow - Klimaschonend und emissionsfrei soll auf Teltower Ackerland künftig Energie produziert werden. Im Bauausschuss stellte am Dienstag die Teltower Firma Novergia GmbH ihre Planungen für eine Photovoltaikanlage vor, deren Leistung rund fünf Megawatt betragen soll und ab 2008 Strom ins Netz einspeisen kann.

Vorgesehen ist dafür eine Fläche von 20 Hektar an der südlichen Spitze von Ruhlsdorf, nahe der Landestraße 40. Dieses Areal war schon einmal im Gespräch für einen Windkraftpark. Seinerzeit befürchteten die Stadtverordneten, dass die hohen Masten das Landschaftsbild beeinträchtigen und sorgten sich auch, dass die rotierenden Flügel zu viel Lärm verursachen könnten. Die Alternative eines Solarparkes wurde dagegen von den Ausschussmitgliedern begrüßt. Es sei wichtig, einen Beitrag zu den erneuerbaren Energien zu schaffen, um die Umwelt zu entlasten, meinte das Gremium. Der Ausschuss empfahl, das Areal mit Baumpflanzungen optisch zu trennen. Zuvor muss jedoch der Flächennutzungsplan geändert werden, um das Areal als Sondergebiet Solarpark auszuweisen. Auch ein städtebaulicher Vertrag, inklusive einer Rückbauverpflichtung steht noch aus.

Novergia-Geschäftsführer Wolfgang Köhn erläuterte, dass Solar-Paneele aus hartem Acrylglas verwendet werden sollen. Bei diesem Material gebe es keine Einbrenneffekte. Staubbelastungen würde der Regen von der Paneeloberfläche abspülen, habe das Fraunhofer Institut festgestellt. Die durchschnittliche Lebensdauer der Anlage wird auf rund 30 Jahre veranschlagt, die Hersteller gewähren eine Garantie von 20 bis 25 Jahren. Zudem betrage der Wirkungsgrad auch nach 20 Jahren noch 80 Prozent, informierte Köhn.

In der Diskussion spielte auch die Vergütung eine Rolle, die bei dieser Anlage etwa 50 Cent pro Kilowattstunde betragen wird. Der Strom werde trotzdem billiger abgegeben als ihn dann ein Energieunternehmen an seine Kunden weiterverkaufe, sagte Köhn. Er verwies darauf, dass schon nach sechs Jahren der Preis bei etwa 35 Cent liegen werde und somit für einen langen Zeitraum billiger sei als konventionell produzierter Strom, für den die Preise steigen würden. Köhn regte an, dass die Stadt darüber nachdenken sollte, ein eigenes Stadtwerk zu betreiben. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })